Afghanistan-Krieg: Friedensverhandlungen in Moskau in Abwesenheit der afghanischen Regierung
Das Treffen zwischen den Taliban und Oppositionellen ist für Dienstag und Mittwoch dieser Woche im "President Hotel" in Moskau angesetzt. Das russische Außenministerium wies darauf hin, dass die Gespräche in Moskau nichts mit den formellen Verhandlungen der russischen Regierung zu tun hätten, wie etwa im vergangenen November, als in Moskau eine Konferenz auf Einladung von Außenminister Sergei Lawrow abgehalten wurde.
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani warnt die USA vor einem schnellen Friedensschluss mit den Taliban. Diese sollten zunächst mit seiner Regierung verhandeln. Der Sprecher des afghanischen Außenministeriums, Sebghat Ahmadi:
Im Moment sehen wir keine Notwendigkeit für ein solches Treffen. Wir wissen, es wird Afghanistan überhaupt nicht helfen, Frieden zu schließen, also ist es kaum mehr als ein politisches Drama.
Die Regierung von Ghani machte deutlich, sie würde nur dann in den Dialog mit den Taliban treten, wenn sie nicht als eine von vielen Parteien geladen werden. Unter den Gästen diese Woche ist der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karzai, Atta Mohammad Noor, Leiter der oppositionellen Partei Jamiat-e-Islami, und Hanf Atmar, ehemaliger Sicherheitsberater, der gegen Ghani in den anstehenden Wahlen antreten wird. Im Juli finden in Afghanistan Präsidentschaftswahlen statt. Ghani hofft auf eine zweite Amtszeit.
Fariba Ahamdi Kakar, Mitglied des afghanischen Parlaments für die Region Kandahar, kritisiert die Sturheit der politischen Elite ihres Landes:
Die Abwesenheit der Regierung in all den wichtigen Gesprächen schadet uns – auch wenn die Regierung Fehler gemacht hat, es ist unsere Regierung, es ist unsere Führung. Die Abwesenheit der Regierung in Treffen, wo es in Gesprächen um die Zukunft Afghanistans geht, könnte dazu führen, dass die Taliban diese auf Kosten des Systems ausnutzen.
Sie hofft, dass es nicht dazu kommen wird, dass die Taliban bereit für den Frieden sind, aber die Führer des Landes keinen Frieden miteinander schließen können. Die USA sprechen von "signifikanten" Fortschritten in den Friedensverhandlungen mit den Taliban. Für die Taliban ist die Regierung Aschraf Ghanis eine "Marionette der USA". Derzeit befinden sich noch rund 14.000 US-Soldaten in Afghanistan.
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