WADA-Hauptzeuge Rodtschenkow rückt von ursprünglichen Vorwürfen gegen russische Athleten ab
Jüngst hat der Internationale Sportgerichtshof (CAS) die Begründung für seinen Freispruch im Fall des russischen Skiläufers Alexander Legkow der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Jury soll zu der Schlussfolgerung gekommen sein, dass die Beweiskraft der in diesem Fall vorgelegten Indizien nicht ausreichte, um den Mangel an direkten Beweisen für die Richtigkeit des Tatvorwurfs wettzumachen, wonach der Athlet gegen geltende Antidopingvorschriften verstoßen habe.
Kronzeuge musste einräumen, Dopinghandlungen nie persönlich wahrgenommen zu haben
Auch der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors und spätere Kronzeuge des Welt-Antidopingverbandes WADA, Grigori Rodtschenkow, hatte im Wege einer Videozuschaltung vor Gericht zum Fall ausgesagt. Die Jury fand es bezüglich der Würdigung seiner Aussage wesentlich, dass Rodtschenkow in seinen mündlichen Aussagen zugegeben hat, nie mit eigenen Augen gesehen zu haben, dass einer der Athleten aus der sogenannten Duchess-Liste tatsächlich den gleichnamigen Cocktail zu sich genommen habe. Rodtschenkow selbst hatte erklärt, den Duchess-Cocktail entworfen, aus einer wirkungsstarken Drogenmischung zubereitet und anschließend optimiert zu haben.
Außerdem habe er nie in direkter Weise wahrgenommen, dass die Athleten oder Trainer irgendwelche Anweisungen bekommen oder an die Athleten ausgegeben hätten, diesen zu verwenden. Damit seien seine Aussagen aber klassische Beweise vom Hörensagen und dadurch in ihrer Beweiskraft sehr stark eingeschränkt.
Rodtschenkow ließ Gericht über Zusammensetzung des Cocktails im Unklaren
Überdies habe Rodtschenkow nie selbst gesehen, dass russische Athleten ihre vermeintlich "schmutzigen" Urinproben durch speziell vorbereitete "saubere" Doping-Proben ersetzt hätten. Rodtschenkow sagte zudem aus, er habe nie mit eigenen Augen wahrgenommen, dass russische Athleten ihre Doping-Proben in irgendeiner Weise manipuliert hätten. Zudem soll er sich geweigert haben, die genaue Zusammensetzung des Doping-Cocktails zu verraten.
Vor diesem Hintergrund halte die Jury die bloße Tatsache, dass der Name des Athleten Alexander Legkow auf der Duchess-Liste stand, nicht für ausreichend, um feststellen zu können, dass der Athlet die verbotene Substanz während der Olympischen Spiele in Sotschi tatsächlich zu sich genommen hätte. In dieser Hinsicht unterscheide sich die Einschätzung der Jury von der Position des Disziplinarausschusses des IOK. In diesem Zusammenhang wies der CAS-Spruchkörper darauf hin, dass Legkows Urinproben aus den Zeiten der Spiele von Sotschi sauber gewesen wären.
McLaren will seinen Auftrag mittlerweile nur noch abstrakt verstanden haben
Auch der WADA-Sonderermittler Richard McLaren soll überraschend von seiner Position abgerückt sein: Bei Anhörungen soll er ausgesagt haben, er habe die Verwicklung bestimmter russischer Sportler in ein Doping-Programm nie explizit behauptet.
McLaren erklärte via Skype, sein Auftrag habe darin bestanden, jene Athleten zu identifizieren, die denkbarer Weise vom vermeintlichen Doping-System hätten profitieren können. Dabei sollen die Ergebnisse seiner Ermittlung für sich genommen nichts darüber ausgesagt haben, dass die Athleten auch tatsächlich davon profitiert oder dass sie die Antidopingvorschriften verletzt hätten.
Peskow: "Beweis für Lügen und Verleumdungen gegen russische Sportler"
Alexander Legkow war einer von insgesamt 43 russischen Athleten, denen im Vorfeld der Olympischen Spiele von Pyeongchang vonseiten der WADA Doping vorgeworfen worden war. Der Skiläufer legte einen Einspruch gegen die auf diesen Vorwurf gestützte Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees ein, ihn lebenslang zu sperren. Der Sportgerichtshof CAS gab am Ende dem Einspruch von 28 russischen Sportlern wegen unzureichender Beweislage statt, darunter auch jenem von Legkow, und hob die Sperre einige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele 2018 auf.
Zu den Aussagen Rodtschenkows äußerte sich mittlerweile Kremlsprecher Dmitri Peskow, der diese als "Beweis für Lügen und Verleumdungen in Bezug auf die russischen Athleten" bezeichnete.
Mehr zum Thema - "Kann russischen Olympia-Sport vernichten": WADA-Informant Rodtschenkow zu seinen Motiven
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.