Russland wehrt sich gegen Vorwürfe in Afghanistan die Taliban unterstützt zu haben

Russland hat Vorwürfe der NATO von sich gewiesen, wonach die russische Regierung in Afghanistan die Taliban unterstützt und sie mit Waffen ausstattetet habe. Die Vorwürfe sind nicht neu, erhalten aber wegen der Skripal-Affäre neue Aufmerksamkeit.

In einem Interview mit der britischen BBC erhob General John Nicholson schwere Vorwürfe gegen Russland. Die russische Regierung habe versucht, amerikanische Aktionen in Afghanistan zu untergraben. Nicholson: 

Wir hatten Waffen, die ins Hauptquartier von afghanischen Führern gebracht wurden und es wurde uns mitgeteilt, dass diese zuvor von den Russen an die Taliban gegeben wurden.

Die russische Botschaft Kabuls wies diese Vorwürfe als "leeren Tratsch" von sich:

Abermals bestehen wir darauf, dass diesen Erklärungen jede Basis fehlt und appellieren an offizielle Vertreter, dass dieses Gerede unfug ist. 

Die Anschuldigungen der Amerikaner gegen Russland sind nichts neues. Bisher wurden dafür keine Beweise vorgelegt. Jetzt aber, in einer Zeit von wachsenden Spannungen zwischen NATO-Mitgliedern und Moskau über die "Skripal-Affäre", erhalten sie neues Gewicht. Moskau hatte angeboten, bei Friedensgesprächen in Afghanistan behilflich zu sein und bei der jüngsten internationalen Sicherheitskonferenz in Kabul offerierte der afghanische Präsident den Taliban eine politische Amnestie im Austausch für den Frieden im Land.

Eine Lösung im mehr als 16 Jahre währenden Krieg ist nicht in Sicht. Der deutsche Bundestag stimmte gerade über eine Ausweitung der Beteiligung an der NATO-Ausbildungskomission am Hindukusch ab. Die Beteiligungsausweitung wurde mit 180 Für-Stimmen angenommen. Die Mandatsobergrenze wird wegen der desolaten Sicherheitslage am Hindukusch damit von bislang höchstens 980 Soldaten auf bis zu 1.300 angehoben. Der IS veröffentlichte nun ein Video, in dem die Terrororganisation Islamisten dazu aufrief, nach Afghanistan zu kommen und sich dort dem IS anzuschließen, wenn Syrien und der Irak keine Möglichkeit mehr darstellten.