Deutscher Taliban: Hinweise auf Verwicklungen bei Anschlag auf deutsche Botschaft Kabul

Die Bundesanwaltschaft befasst sich mit dem inhaftierten deutschen Taliban Thomas K. Es verdichten sich die Hinweise, dass der Wormser bei den Taliban eine bedeutende Position inne hatte. So könnte er auch in den Anschlag auf das Diplomatenviertel involviert gewesen sein.

Ende Februar ist der 36-jährige deutsche Taliban Thomas K. im afghanischen Helmand verhaftet worden. Im Jahr 2012 reiste Thomas K. von Frankfurt am Main über Istanbul in die pakistanische Stadt Karachi. In einer Koran-Schule in der Provinz Belutschistan ließ sich der Deutsche "ausbilden", anschließend erlernte er den Bau von Sprengsätzen und die Planung von Anschlägen. Seinen Namen änderte er in Abdul Wahood um. 

Der SWR berichtet, dass ihm Hinweise vorlägen, wonach Thomas K. für den Kommandeur der afghanischen Taliban-Elitegruppe tätig war, welche den Namen "Rote Einheit" trägt. Diese ist eine Art Spezialeinheit der Taliban. Deren Kommandeur war Mullah Nasir. Nach Angaben des Focus könnte er auch 2017 in den Bombenanschlag im Diplomatenviertel von Kabul involviert gewesen sein, bei dem mehr als 150 Menschen ums Leben kamen und die deutsche Botschaft beschädigt wurde. Für den Anschlag wurde das Hakkani-Netzwerk verantwortlich gemacht, zu diesem hatte Thomas K. Verbindungen. 

Bereits seit 2014 wurde Thomas K. per Haftbefehl gesucht. Bei seiner Verhaftung im Februar hatte er Sturmgewehre (Typ AK-47), Granatwerfer, Teile zum Bau von Sprengsätzen, Datenträger und seinen deutschen Reisepass bei sich. 

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