Russland

Der Wahnsinn des Lebens: Spielfilm aus russischen Dash-Cam-Videos

Keine Inszenierungen, das wahre Leben. Russische Dash-Cam Videos wurden zu einem internationalen Phänomen. Eine Auswahl aus diesen fasste ein russischer Regisseur zu einem Zelluloidepos in Spielfilmlänge zusammen. In Deutschland sind die Dash-Cams rechtlich noch immer umstritten.

Im Jahr 2009 erlaubte das russische Innenministerium die Aufnahme von Videomaterial in Autos durch Dash-Cams. Hierbei handelt es sich um kleine Kameras, welche auf dem Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe befestigt werden. Diese sollen Fahrzeugführern im Falle eines Verkehrsunfalls helfen ihre Unschuld beweisen zu können und dem Verursacher gegenüber die Schuld. Bald avancierten die russischen Dash-Cam Videos zu einem weltweiten Online-Phänomen. 

Eines der wohl bekanntesten Dash-Cam Aufzeichnungen ist der herabfallende Meteorit im Ural: 

Die Seite "Cheat Sheet" suchte, die ihrer Meinung nach, 10 besten Dash-Cam Videos aus Russland heraus. Hierin unter anderem zu sehen, wie ein Panzer eine befahrene Straße kreuzt: 

Auch in Deutschland sind Dash-Cams immer beliebter geworden. Der ADAC warnt, dass die Aufzeichnungen auch gegen den Fahrer angewendet werden können. Rechtlich sind sie noch immer umstritten. In Großbritannien gelten die Minikameras als erwünscht. Und Kfz-Versicherungen geben Fahrzeughaltern Rabatt, wenn sie sich eine Dash-Cam zulegen. In Österreich und Frankreich bedarf es einer Genehmigung. Drei Urteile zu Dash-Cams gab es bisher in Deutschland. Als Beweismittel sind Dash-Cams nur dann zulässig, wenn hierdurch keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. 

Ein einschlagender Komet, Waldbrände, Wut, Fäuste und nackte Haut - Momente, die so kaum hätten inszeniert werden können. Der Wahnsinn des Lebens, zusammengefasst in 67 Minuten von einem Regisseur namens Dmitrij Kalaschnikow. An diesem Freitag wird der Film Premiere in US-amerikanischen Kinos haben. 

Auf die Idee, Dash-Cam-Videos zusammenzuschneiden, kam Kalaschnikow durch eine Arbeit, bei der er Videos von Autounfällen analysierte, um Menschen aufzuzeigen, welche Fehler sie auf der Straße begehen können. Das Besondere an Dash-Cam-Videos sei, so der Regisseur, die Stimmen der Fahrzeuginsassen hören zu können, während das Video die Welt draußen aufzeichnet. Kalaschnikow erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Filmschule in Sankt Petersburg. 

Trailer zu "The Roadmovie":

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