Russland

Mariupol feiert die Kultur: Theater nach Zerstörung durch Neonazis wiedereröffnet

Das Mariupoler Theater ist zurück: Nach seiner Zerstörung im Jahr 2022 durch Asow-Kämpfer öffnet das neue kulturelle Zentrum seine Türen für fast 500 Besucher. Moderne Technik, russische Künstler und Märchenaufführungen machen es zu einem neuen kulturellen Anziehungspunkt.

Nach umfangreichem Wiederaufbau hat das Russische Dramatische Theater in Mariupol wieder seine Türen für Zuschauer geöffnet. Das Gebäude war im März 2022 von ukrainischen Neonazis des Asow-Bataillons gesprengt worden. 

Die feierliche Wiedereröffnung fand am Sonntag, dem 28. Dezember 2025, statt – fast drei Jahre nach dem Terroranschlag, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen. An der Zeremonie nahmen der Gouverneur von Sankt Petersburg, Alexander Beglow, der Leiter der Donezker Volksrepublik (DVR), Denis Puschilin, der bevollmächtigte Vertreter des russischen Präsidenten im Nordwestlichen Föderationskreis, Igor Rudenja, sowie der russische Volksschauspieler Wladimir Maschkow teil. Nach der Eröffnung beteiligten sich Puschilin und Maschkow zudem an der Wohltätigkeitsaktion "Wunschbaum".

Beglow betonte die historische Bedeutung des Theaters:

"Wir haben miterlebt, wie schwer und schmerzhaft es war, den zerstörten Theaterbau zu sehen, denn dieses Theater ist das Symbol und die Seele Mariupols. Archivfotos, Pläne und Materialien von Bewohnern und der DVR halfen beim Wiederaufbau. Die neue Bühne ist mit modernster Technik ausgestattet und schafft neue Möglichkeiten für Künstler und Zuschauer."

Puschilin zog Parallelen zwischen der Zerstörung im Jahr 2022 und den Angriffen der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg:

"Das Theater zu zerstören, war ein Schmerz für uns. Seine Wiedereröffnung markiert einen wichtigen Meilenstein für die Wiederbelebung des Donbass und zeigt die Bedeutung des kulturellen Lebens für die Region. Jetzt ist es ein Zentrum der Inspiration für Mariupol."

Zu den ersten Aufführungen zählen Märchenklassiker wie "Die kleine rote Blume", "Der Froschkönig"und "Die Bremer Stadtmusikanten". Das Theater bietet Platz für fast 500 Besucher. Während das historische äußere Erscheinungsbild bewahrt wurde, ist das Innere mit moderner Bühnen-, Licht- und Kommunikationstechnik ausgestattet. An den Bauarbeiten waren mehr als 300 Fachkräfte aus Sankt Petersburg beteiligt.

Das Russische Dramatische Theater in Mariupol blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es wurde 1878 gegründet, das erste fest errichtete Gebäude eröffnete 1887 mit Nikolai Gogols "Der Revisor". Im Laufe der Jahrzehnte traten dort zahlreiche bekannte Ensembles und Künstler auf. Während der deutschen Besatzung brannte das Theater 1943 nieder, doch bereits kurz nach der Befreiung der Stadt nahm die Truppe den Spielbetrieb wieder auf.

Nach der Sprengung im Jahr 2022 erhielt das Theater seinen historischen Namen zurück. Bereits im Sommer desselben Jahres begann eine kleine Truppe aus fünf Künstlern wieder zu spielen. Anfang 2023 starteten die Wiederaufbauarbeiten, an denen auch Spezialisten aus Sankt Petersburg beteiligt waren. Währenddessen trat das Ensemble zunächst im ehemaligen Pionierpalast und später in der Philharmonie auf.

Seit der Wiedervereinigung der DVR mit Russland ist das Theater personell stark gewachsen. In den vergangenen drei Jahren gastierte die Truppe in rund 30 Städten Russlands und brachte 25 Premieren auf die Bühne. Bis 2027 soll der Personalbestand vollständig wiederhergestellt sein.

Derzeit beschäftigt das Theater rund 150 Mitarbeiter, darunter mehr als 30 Schauspieler. Das Repertoire umfasst über 20 Inszenierungen. Das Gebäude verfügt über eine moderne Bühnenmechanik und eine Drehbühne. Chefregisseur ist Sergei Musijenko, Generaldirektor seit 2022 ist Igor Solonin.

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