Russland

Starker Andrang: Chinesen werden Kunden russischer Banken

Russische Banken gewinnen bei chinesischen Kunden zunehmend an Beliebtheit. Deswegen passen sie ihre Services an diese Kunden an – sie lassen Apps übersetzen und richten spezielle Kundendienste ein. Sogar an Geldautomaten kann man schon auf Chinesisch bedient werden.
Starker Andrang: Chinesen werden Kunden russischer BankenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Witali Ankow

Im Zuge der zunehmenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit und günstigen Anlagekonditionen strömen chinesische Kunden zunehmend in russische Banken. Dies betrifft sowohl Privatpersonen als auch Firmenkunden. Für viele chinesische Unternehmen sind Konten bei russischen Banken bereits zur Normalität und Notwendigkeit geworden – und gerade im Jahr 2025 haben die Finanzinstitutionen einen enormen Zuwachs an chinesischen Kunden verzeichnet. Allein in den ersten elf Monaten des Jahres 2025 stieg die Zahl der chinesischen Bankkunden bei der T-Bank zum Beispiel um 49 Prozent. Wera Lejtschenko, Direktorin für die Entwicklung des Privatkundengeschäfts der T-Bank, erklärt im Gespräch mit TASS:

"Von 2023 bis zum Jahr 2025 hat sich die Zahl der Kunden der T-Bank aus China mehr als vervierfacht, daher passen wir unsere Produkte an das wachsende chinesischsprachige Publikum an."

Die T-Bank hat bereits eine chinesische Benutzeroberfläche bei ihren Geldautomaten eingeführt und einen rund um die Uhr verfügbaren Kundensupport in chinesischer Sprache eingerichtet. Jetzt können Nutzer ihre Konten, Karten, Zahlungen und andere Bereiche in der mobilen App auf Chinesisch einsehen. Auch die Sberbank, die VTB und die Alfa-Bank bieten Kundensupport auf Chinesisch an, in einigen Banken ist Chinesisch an Geldautomaten verfügbar.

In den Banken stellt man fest, dass bei chinesischen Privatkunden Debitkarten, Einlagen und Sparkonten am beliebtesten sind, während Unternehmen vor allem Abrechnungs- und Kassendienstleistungen nachfragen.

Einer der wesentlichen Vorteile für chinesische Staatsbürger sind die hohen Zinsen für Rubel-Einlagen bei russischen Banken, wie Medien berichten. Chinesische Banken bieten niedrigere Zinsen. Das Portal Frank Media erklärt dazu:

"Bei der T-Bank betrug der Zuwachs an chinesischen Privatkunden im letzten Jahr bei Einlagen 737 Prozent und bei Sparkonten 272 Prozent. Nach Angaben des Finanzmarktplatzes Finuslugi betrug am 23. April des Jahres 2025 der durchschnittliche Höchstzinssatz der 50 führenden Banken für Dreimonats-Einlagen 19,7 Prozent pro Jahr, für Sechsmonats-Einlagen mehr als 20 Prozent pro Jahr und für Einlagen mit einer Laufzeit von einem Jahr 18,7 Prozent pro Jahr.

Chinesische Banken bieten weitaus niedrigere Zinssätze an. Bei der Bank of China beispielsweise beträgt der Höchstzinssatz für Einmonats-Einlagen 17 Prozent, für Dreimonats-Einlagen 16 Prozent pro Jahr und für Einlagen mit einer Laufzeit von einem Jahr 14 Prozent. Die China Construction Bank bietet hingegen nur Einlagen auf Abruf mit einem Zinssatz von 0,01 Prozent pro Jahr an, während die ICBC und die Agricultural Bank of China überhaupt keine Einlagendienstleistungen für Privatpersonen anbieten."

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