
Region Wolgograd: FSB verhindert Umbettung von Wehrmachtssoldaten

Wie die regionale Stelle des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB heute bekanntgab, wurde im Gebiet Wolgograd die illegale Bestattung von Wehrmachtssoldaten durch den Volksbund Kriegsgräberfürsorge verhindert. Damit habe der FSB eine "von der deutschen Regierung und den Geheimdiensten geplante Operation" vereitelt, heißt es einer lokalen Quelle zufolge. Im Wolgograder Büro des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge seien die Überreste von Soldaten und Offizieren aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gefunden worden. Die geplante Zeremonie habe darauf abgezielt, "die Politik Russlands zur Bewahrung des historischen Gedächtnisses und zur Verhinderung der Heroisierung der nationalsozialistischen Besatzer zu diskreditieren".
Wann genau die Durchsuchung beim regionalen Büro des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (Volksbund) stattgefunden hat, ist unklar. Die örtliche FSB-Direktion geht davon aus, dass die sterblichen Überreste auf dem Gelände des Klosters Mariä Himmelfahrt im Bezirk Dubowsky exhumiert worden sind. Außerdem vermutet der Geheimdienst, dass die illegale Exhumierung in der Region Wolgograd auf Veranlassung der deutschen Botschaft in Moskau über den Deutschen Volksbund für Kriegsgräber durchgeführt worden ist.

Der Pressedienst des FSB erläuterte: "Im März 2025 wurden unter Verstoß gegen geltendes russisches Recht und zwischenstaatliche Abkommen zwischen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland Versuche unternommen, illegale Exhumierungsarbeiten auf dem Gelände eines Klosters im Bezirk Dubowskij in der Region Wolgograd durchzuführen, das zum kulturellen und historischen Erbe gehört. Nach Abschluss der Ausgrabungen planten Vertreter des Volksbundes, eine feierliche Umbettung der Überreste von Soldaten und Offizieren der Wehrmacht im Gedenkkomplex "Rossoschki" mit militärischen Ehren zu organisieren.
In der Kriegsgräberanlage Rossoschka, etwa 37 Kilometer vom Wolgograder Stadtzentrum entfernt, sind zehntausende deutsche und sowjetische Soldaten begraben. Im Jahr 2015 hatten der damalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow diese Gedenkstätte gemeinsam besucht. RT DE widmete dem Gedenkkomplex im Jahre 2018 eine Dokumentation.
Des Weiteren sind die Wolgograder FSB-Vertreter davon überzeugt, dass die Umbettung der sterblichen Überreste am Vorabend des 9. Mai (Tag des Sieges über den Nationalsozialismus) in den westlichen Medien thematisiert werden sollte, begleitet von Fotos und Videos von Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Militäruniformen, die auf dem Soldatenfriedhof aufgenommen werden sollten.
Bei der Durchsuchung des Büros der Kriegsgräberfürsorge seien neben menschlichen Überresten auch eine Drohne gefunden worden. Die Drohne sei für unerlaubte Filmaufnahmen verwendet worden, so der FSB:
"Vertreter der Organisation, die auf Anweisung des deutschen Auswärtigen Amtes handelten, filmten mit einer Drohne das Gebiet, unter anderem auch in der Nähe von militärischen Einrichtungen."
Eine Anklage ist anscheinend jedoch nicht vorgesehen. Vonseiten des FSB heißt es, einem Vertreter der NGO "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" sei gemäß Artikel 275.1 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation eine Verwarnung ausgesprochen worden, dass Handlungen, die zur Gefährdung der Sicherheit der Russischen Föderation beitrügen, unzulässig seien.
Eine Stellungnahme des Volksbundes liegt bis jetzt nicht vor. Die Tätigkeit des Volksbundes beruht auf einem bilateralen Abkommen aus dem Jahr 1992. Dadurch ist geregelt, dass dem Volksbund die Umbettung und Neubestattung der in Russland aufgefundenen Überreste deutscher Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erlaubt ist.
Sergei Netschajew wiederum, der Botschafter der Russischen Föderation in Berlin, bedankte sich heute anlässlich des 80. Jahrestags der Einweihung des Sowjetischen Ehrenmals Tiergarten bei den Berliner Behörden und beim Volksbund. Trotz der Entfremdung habe die deutsche Regierung diesen Bereich der bilateralen Beziehung zu einer ihrer politischen Prioritäten erklärt. Die Zusammenarbeit mit der Kriegsgräberfürsorge und mit den lokalen Behörden bei der Pflege der sowjetischen Kriegsgräber in Deutschland verlaufe gut, so das Fazit des russischen Diplomaten.
Mehr zum Thema – Helden zum Nachahmen – Bundeswehr würdigt "tapfere" Wehrmacht-Offiziere als Vorbild
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.