
Alexander Rahr: Das Schwarze Meer bleibt außerhalb der Kontrolle der NATO

Entgegen früheren Prognosen ist das Schwarze Meer kein Binnenmeer der NATO geworden. Russland hat sich sowohl militärisch als auch wirtschaftlich in der Region behauptet. Dies erklärte der deutsche Journalist und Politologe Alexander Rahr am Donnerstag auf dem Jaltaer Internationalen Forum 2025 mit dem Titel "Für eine gerechte Weltordnung: Neue Aufgaben für Russland und die Krim". Die Zeitung Rossijskaja gaseta zitiert ihn mit den Worten:
"In Odessa wird es keine ukrainische Flotte geben – und schon gar keinen NATO-Stützpunkt."
Rahr betonte, Russland habe in den vergangenen Jahren die Kontrolle über die Schwarzmeerregion zurückgewonnen. In Zukunft könne die NATO dort allenfalls über die Donaudelta-Route begrenzten Einfluss ausüben.

Zur Stabilisierung der Lage habe auch die Verbesserung der Beziehungen zu Georgien beigetragen. Das Land sei von einer direkten – auch militärischen – Bedrohung zu einem vollwertigen Partner geworden.
Ein weiterer Faktor ist laut Rahr die enge Kooperation zwischen Russland und der Türkei, deren Bedeutung im Westen häufig unterschätzt werde. Ankara sei nicht bereit, die Kontrolle über seine Schwarzmeer-Infrastruktur an andere Staaten abzugeben, sondern nutze sie zur eigenen Entwicklung – unter anderem im Handel mit Russland. In vielerlei Hinsicht stehe die Türkei dem Eurasischen Wirtschaftsraum heute näher als der EU, so Rahr.
Der Politologe hob außerdem hervor, dass russisches Erdgas weiterhin nach Europa geliefert werde, auch wenn sich die Routen geändert hätten.
"Das Schwarze Meer hat die Ostsee inzwischen beim Gasexport überholt."
Abschließend prognostizierte Rahr, dass Griechenland, Bulgarien, Rumänien und die westlichen Balkanstaaten künftig stärker von China abhängig sein werden. Die enge Partnerschaft zwischen Moskau und Peking bezeichnete er als Grundlage einer kommenden multipolaren Weltordnung.
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