
Generalstaatsanwaltschaft: An Ausländer verkaufter Schwarzmeer-Hafen soll wieder in Staatsbesitz

Um den Schwarzmeerhafen in Tuapse in der Nähe von Sotschi spielt sich ein kriminelles Drama ab: Die Generalstaatsanwaltschaft Russlands hat gerade eine Klage auf Rückgabe des Handelshafens an den Staat eingereicht. Darüber berichten russische Medien. Den Berichten zufolge wurde beim Schiedsgericht der Region Krasnodar eine Klage des stellvertretenden Generalstaatsanwalts eingereicht, mit der Forderung, 100 Prozent der Anteile am Stammkapital der GmbH Seehafen Tuapse sowie der GmbH Unternehmen Seehafen Tuapse zu beschlagnahmen und an den Staat zuzuführen. Beklagte in diesem Verfahren sind die Unternehmer Schachlar Nowrusow, Oleg Basin und die GmbH Voniksel Limited. Nun könnte der Kauf des Hafens, der vor mehr als 10 Jahren getätigt wurde, für nichtig erklärt werden. Der stellvertretende Generalstaatsanwalt beantragte beim Gericht, Sicherungsmaßnahmen in Bezug auf die beiden umstrittenen Vermögenswerte zu ergreifen. Das Gericht gab dem Antrag des Klägers statt. Alle Immobilien und beweglichen Vermögenswerte der Unternehmen, darunter Fahrzeuge, Anteile an juristischen Personen und Objekte des geistigen Eigentums, wurden beschlagnahmt. Das Portal Expert erklärt die Konfliktpunkte dieses Falls:
"Laut Angaben von Seldon.Basis wurde die Gesellschaft Seehafen Tuapse im November des Jahres 2008 gegründet und ist auf die Vermietung und Verwaltung von eigenen oder gemieteten Gewerbeimmobilien spezialisiert. Bis zum Jahr 2014 war der Eigentümer des Hafens der Geschäftsmann und ehemalige Top-Manager des Unternehmens Inschstroi Oleg Basin – ein verdienter Baumeister Russlands, der diesen Titel nach dem Bau von Objekten für die Olympischen Spiele2014 in Sotschi erhielt. Danach wurde Schachlar Nowrusow Eigentümer, der bereits im Jahr 2015 100 Prozent des Stammkapitals an die auf den Britischen Jungferninseln registrierte Gesellschaft Voniksel Limited übertrug.
Ebenfalls nach Angaben von Seldon.Basis wurde die Gesellschaft Unternehmen Seehafen Tuapse im Oktober des Jahres 2003 in Tuapse registriert. Sie ist auf Lagerhaltung und Lagerung spezialisiert. Schachlar Nowrusow wurde im Jahr 2014 ebenfalls alleiniger Eigentümer von 100 Prozent der Anteile am Stammkapital des Unternehmens."

Das bedeutet, dass einer der wichtigsten und größten Schwarzmeerhäfen in die Hände einer britischen juristischen Person gelangt ist. Und das während der Militäroperation in der Ukraine, als die britischen Eliten und ihre Geheimdienste mit aller Kraft versuchen, an die Schwarzmeerküste zu gelangen. Der aserbaidschanische Staatsbürger Schachlar Nowrusow fungierte dabei faktisch als Vermittler und Strohmann – wie russische Medien unter Berufung auf Quellen in den Strafverfolgungsbehörden berichten, hat er sich illegal Anteile an Unternehmen des Schwarzmeerhafens angeeignet, unter anderem unter Verwendung gefälschter Dokumente.
Der Hafen von Tuapse ist ein wichtiger Infrastrukturknotenpunkt der Region, und Zweifel an den Eigentumsverhältnissen derartiger Objekte haben zu einer Überprüfung durch die zuständigen Behörden geführt. Der Hafen ist der wichtigste Umschlagplatz im Tiefwasserbereich und bedient Seehandelswege in 27 Länder. In Tuapse befinden sich Terminals für den Umschlag von Getreide, Flüssig- und Rollgut. Über diesen Hafen werden auch strategische Güter transportiert, darunter solche aus der Türkei und Aserbaidschan – und zurück.
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