Russland

US-Interview Selenskij: Trumps Gipfeltreffen in Alaska "gab Putin, was er wollte"

Der ukrainische Präsident erklärte in einem Interview mit dem US-Sender ABC, dass der Kreml mit den USA "Spielchen spiele". Das Gespräch fand im "Westen der Ukraine" statt, laut dem Sender in einer zerstörten Fabrik in US-Besitz.
US-Interview Selenskij: Trumps Gipfeltreffen in Alaska "gab Putin, was er wollte"© Screenshot: Webseite ABCNews

Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij behauptet in einem Interview mit dem US-Sender ABC, US-Präsident Donald Trump habe dem russischen Präsidenten bei dem "Alaska-Gipfel" im vergangenen Monat einen reinen PR-Sieg beschert. Das Gipfeltreffen auf der US-Militärbasis Elmendorf-Richardson in Anchorage habe Wladimir Putin das gegeben, was der Kreml wollte. Trump traf sich am 15. August mit Putin, um zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln. Obwohl das Treffen keine finalen Durchbrüche erzielte, bezeichneten beide Seiten den Termin als positiven Schritt.

Laut dem Sender fand das Gespräch in "einer zerbombten Fabrik amerikanischer Eigentümer" in der westlichen Ukraine statt. Der ukrainische Präsident erklärte einleitend nach der ersten Frage zum "Alaska-Gipfel":

"Es ist schade, dass die Ukraine nicht dabei war, denn ich glaube, dass Präsident Trump Putin gegeben hat, was er wollte. Er wollte – wissen Sie, er wollte unbedingt Präsident Trump, den Präsidenten der Vereinigten Staaten, treffen. Und ich glaube, dass Putin das bekommen hat. Und das ist schade."

Selenskij führte weiter aus, Putin würde "mit den Vereinigten Staaten Spielchen spielen" und behauptete, der russische Präsident wollte lediglich entsprechendes Medienmaterial erzeugen, um weiter darzulegen:

"Putin will sich nicht mit mir treffen, aber er möchte unbedingt den Präsidenten der Vereinigten Staaten treffen, um allen Videos und Bilder zu zeigen, dass er dort ist." 

Die Reporterin wollte aktuelle Einschätzungen zu den andauernden Forderungen Kiews hinsichtlich "weiterer Sanktionen [gegen Russland], weiteren Zöllen und weiterer Hilfe von Präsident Trump" erfahren. Selenskij gab zu Protokoll:

"Wir alle wissen, dass wir zusätzlichen Druck auf Putin ausüben müssen. Wir brauchen Druck seitens der Vereinigten Staaten. Und ich habe gesagt, dass ich denke, dass Präsident Trump in Bezug auf die Europäer recht hat – ich bin allen Partnern sehr dankbar. Aber einige von ihnen kaufen weiterhin Öl und russisches Gas. Und das ist nicht fair... Deshalb müssen wir den Kauf jeglicher Art von Energie aus Russland einstellen." 

US-Präsident Trump, der in den vergangenen Tagen sowohl Russland als auch die Ukraine kritisiert hatte, deutete am vergangenen Sonntag diesbezüglich an, dass er erneut "bereit sei", zusätzliche Sanktionen gegen Moskau zu verhängen. Zuvor hatte er bereits einen Zoll von 25 Prozent auf indische Importe von russischem Öl eingeführt.

Russland fordert von der Ukraine, seine neue Grenze anzuerkennen und Kiews Pläne für einen NATO-Beitritt aufzugeben. Moskau nannte außerdem die Einstellung westlicher Waffenlieferungen an Kiew als eine der Bedingungen für einen Waffenstillstand.

Selenskij erklärte im ABC News-Interview, "Energie ist seine Waffe", die man Moskau wegnehmen müsste, als "nur eine Möglichkeit, wie man den Mörder stoppen kann". Die Moderatorin sprach die ausgesprochene Offerte seitens des Kreml an, die Einladung Putins an Selenskij zu Friedensgesprächen nach Moskau zu kommen. Der ukrainische Präsident reagierte abschätzig mit dem kurzen Kommentar: "Er [Putin] kann nach Kiew kommen".

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