Russland

Zinssenkung der Zentralbank: Wirtschaftsexperten rechnen nicht mit einer Rubelabwertung

Die von der Zentralbank Russlands geplante Zinssenkung wird laut Experten nicht zu einer Abwertung des Rubels führen – ganz im Gegenteil. Dazu werde eine solche Maßnahme zu einer Belebung der russischen Wirtschaft führen.
Zinssenkung der Zentralbank: Wirtschaftsexperten rechnen nicht mit einer RubelabwertungQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Pelagija Tichonowa

Nachdem der Leitzins mehrere Monate lang auf einem Rekordhoch geblieben war, nahm die Bank von Russland im Sommer eine Senkung vor. Derzeit liegt der Leitzins bei 18 Prozent und könnte nach Prognosen vieler Analysten im September um weitere zwei Prozentpunkte gesenkt werden.

Dabei sei eine Abwertung des Rubels nicht zu befürchten, betonen Wirtschaftsexperten. Die von der Zentralbank eingeleitete Senkung des Leitzinses werde nicht zu einer Abwertung führen – im Gegenteil, der Rubel dürfte sich stabilisieren. Gleichzeitig sende die Verlangsamung der Inflation ein ganz klares Signal an die Wirtschaft, erklärte Lasar Badalow, Dozent an der Wirtschaftsfakultät der RUDN-Universität, gegenüber der Nachrichtenagentur Prime. Laut Badalow glauben viele, dass die Senkung des Leitzinses ein Signal für eine Abwertung des Rubels sei. Das habe jedoch nichts miteinander zu tun. Der Experte betont:

"Der Zinssatz sinkt bei einer Verlangsamung der Inflation. Dementsprechend sollte eine Stabilisierung des Rubelkurses erfolgen. Es handelt sich hierbei nicht um die derzeit diskutierte Abwertung. Im Gegenteil, die Senkung der Zinssätze wird die Wirtschaft beleben, und der Rubel könnte an Wert gewinnen."

Die Lockerung der Geldpolitik sendet jedoch ein anderes Signal an die Bevölkerung, die Wirtschaft und den Staat, so der Experte weiter. Der Zinssatz sinkt bei einer Verlangsamung der Inflation, was eine Verlangsamung der Gesamtwirtschaft bedeutet. Wenn Geld billiger wird, nimmt die Wirtschaftsleistung zu, aber es sind auch andere Maßnahmen erforderlich, um das Wirtschaftswachstum bei der derzeitigen Konjunkturabschwächung anzukurbeln, so Badalow abschließend.

Wladimir Tschernow, Experte bei der Gesellschaft Freedom Finance Global, geht davon aus, dass selbst bei einer Senkung des Leitzinses durch die Zentralbank im September keine drastische Reaktion des Rubels zu erwarten ist. Der Experte meint, dass die außenpolitische Agenda im September eine wichtigere Rolle für den Rubelkurs spielen werde.

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