
Russland: Eine Frau erstmals am Ruder eines Atomeisbrechers

Die Arktis bekommt ein weibliches Gesicht. In Russland gibt es nun die weltweit erste Frau als Kapitänin eines atomgetriebenen Eisbrechers: Marina Starowojtowa. Angekündigt wurde das auf einem feierlichen Konzert zu Ehren des 80-jährigen Bestehens der russischen Atomindustrie.
Marina Starovojtowa arbeitet seit vier Jahren an Bord des Eisbrechers "Jamal", davon eineinhalb Jahre als Erste Offizierin. Weltweit gibt es nur eine weitere Frau, die eine ähnliche Position in der Rangliste der Atomflotte erreicht hat: Diana Kidschi vom Eisbrecher "50 let Pobedy" ("50. Jahrestag des Siegs"). Und jetzt hat Marina alle überholt und ist die erste Kapitänin geworden.

Die Biografie der ersten Kapitänin eines Atomschiffs ist eine einmalige Geschichte über den Weg einer ehemaligen Lehrerin aus dem Bezirkszentrum von Unetscha in der Region Brjansk zur Marine und darüber, wie sie sich in einem traditionellen Männerberuf durchgesetzt hat. In ihrer Jugend träumte das Mädchen davon, bei den Luftlandetruppen zu dienen, aber Ende der 1990er Jahre war es für Frauen unmöglich, dort aufgenommen zu werden. Nach der Schule schrieb sich Marina an der Pädagogischen Universität Brjansk ein, wo sie Russisch und Literatur studierte. Die Zeitung Rossijskaja Gaseta schreibt:
"Marina Starowoijtowa, Absolventin der Pädagogischen Universität Brjansk, unterrichtete Russisch und Literatur in einer ländlichen Mittelschule, als Bekannte aus der Arktis ihr erzählten, dass die Reederei Murmansk Frauen für die Besatzung ihrer Schiffe sucht …"
Starowojtowa begann ihre Karriere auf See auf dem Atomschiff "Sowjetunion" als Wachoffizierin. Im Jahr 2005 fuhr sie zum ersten Mal in die Arktis – die Reise dauerte fast elf Monate. Seitdem hat Marina alle Stufen des Seefahrtsdienstes durchlaufen: von der Matrosin zweiter Klasse bis zur Offizierin. Das Atomschiff "Jamal" ist für sie zu einer zweiten Heimat geworden, auf diesem wurde sie zur Ersten Offizierin – und nun zur Kapitänin ernannt.

Marina Starowojtowa bezeichnete ihre Ernennung zu diesem Amt als "größte Anerkennung". Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, sagte sie gegenüber Journalisten:
"Das ist die größte Anerkennung … das ist eine enorme Verantwortung. Der Kapitän ist in erster Linie der Besatzung gegenüber verantwortlich, gegenüber denen, die Ihnen den Eisbrecher anvertraut haben, gegenüber dem Beruf selbst."
Der russische Atomeisbrecher "Jamal" hat eine Kapazität von 75.000 PS. Von den anderen Eisbrechern unterscheidet er sich auch durch sein Aussehen – nämlich durch sein Haifischmaul, das im Jahr 1994 im Rahmen eines humanitären Kinderprogramms auf dem Schiff angebracht wurde. Der Legende nach schlug jemand vor, ein lächelndes Haifischmaul auf den Bug zu malen, um den Kindern eine Freude zu machen.
Derzeit verfügt Russland über die weltweit einzige Flotte von Atomeisbrechern. Sie werden eingesetzt, um Schiffe auf der Nordostpassage zu den zugefrorenen Häfen Russlands zu lotsen, für wissenschaftliche Forschungsexpeditionen, Rettungsaktionen und Touristenkreuzfahrten.
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