
Donezker Republikoberhaupt: Kiew hat uns einer Wasserblockade ausgesetzt

Denis Wladimirowitsch, Sie haben sich kürzlich mit dem Präsidenten getroffen und ein für die DVR dringendes Problem besprochen – die Wasserversorgung. Worum ging es in diesem Gespräch?
Wladimir Wladimirowitsch Putin taucht stets sehr tief in die Details ein. Dies ermöglicht es uns, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen, da die Wasserversorgung für die Bewohner des Donbass eine der wichtigsten Fragen ist. Jetzt, da aus einer ganzen Reihe von Gründen ein Engpass entstanden ist, war es notwendig zu berichten: Wo stehen wir? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen und für die kurz-, mittel- und langfristige Perspektive entwickelt? Wo gibt es Interaktion, und wo wird zusätzliche Unterstützung benötigt? Ich habe dem Präsidenten von den kurzfristigen Maßnahmen berichtet, die jetzt ergriffen werden. Und davon gibt es eine ganze Reihe – von der Bereitstellung von Kapazitäten bis hin zu Mehrfamilienhäusern, Häusern und Wohnsiedlungen, in denen selbst nach dem strengeren Zeitplan, zu dem wir gezwungen sind, kein Wasser geliefert wird.
Im Ballungsraum Donezk-Makejewka erfolgt die Wasserversorgung derzeit alle drei Tage, in der Städtegruppe Jenakijewo alle vier Tage und in Mariupol alle zwei Tage.

Die Brauchwasserlieferung in Zisternen auf Grundlage dieses Zeitplans ist eine der kurzfristigen Maßnahmen. Dann ist da die Trinkwasserversorgung: Wir haben den Preis für Trinkwasser, das den Bürgern in ihre eigenen Gebinde gezapft wird, auf 3,50 Rubel pro Liter begrenzt. Diese Maßnahmen sind bereits eingespielt.
Der nächste Schritt sind Maßnahmen zur Räumung und Entschlammung der Flussbetten – um den Wasserzufluss zu erhöhen, der zum Auffüllen erschöpfter Reserve-Speicherseen und Ähnliches erforderlich ist.
Mittelfristige Maßnahmen sind der Bau von Wassergroßleitungen für den republikinternen Wassertransport und -umleitung. Auch davon habe ich berichtet. Die Bauarbeiten begannen letztes Jahr, doch nun wurden die Fristen auf Anordnung von Vizepremier Marat Chusnullin verkürzt.
Besagte Wassergroßleitungen müssen bis zum 1. Dezember 2025 fertiggestellt sein. Ich spreche hier von der Umleitung aus dem Uglegorsk-Stausee, die es uns ermöglichen wird, zusätzlich etwa 100.000 Kubikmeter Wasser täglich zu beziehen. Damit werden wir Jenakijewo überhaupt versorgen können und die Wasserversorgung des Ballungsraums Donezk-Makejewka vereinfachen.
Wir prüfen derzeit gemeinsam mit der föderalen Zentrale eine ganze Reihe verschiedener Optionen. Eine davon ist, was naheliegt, eine Wassergroßleitung – ein zweiter Strang der Wassergroßleitung vom Don, um die Wassermenge zu erhöhen. Dies ist jedoch ein teures und langfristiges Projekt. Gleichzeitig löst es das Problem der Wasserknappheit nicht vollständig – nach der Befreiung von Slawjansk werden wir, um den Donbass vollständig mit Wasser zu versorgen, auch den Kanal Sewerski-Donez-Donbass wieder instandsetzen müssen.
Sie sagen, dass die trinkwasserliefernden Unternehmer die Wasserkosten auf 3,50 Rubel pro Liter gesenkt haben. Und wie viel kostete es denn vorher pro Liter?
Der Preis für einen Liter Leitungswasser war auf vier bis sechs Rubel festgelegt. Natürlich war es für unsere Einwohner recht teuer, daher wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Welche Hilfe versprach der Präsident?
Meine Anfrage betraf die Gewährung von Subventionen. Denn wenn dieser Preis auch nur vorübergehend gesenkt wird, sind finanzielle Ausgleichstransaktionen erforderlich – in diesem Fall Subventionen, die ich beantragt habe. Der entsprechende Erlass für die Regierung wurde vom Präsidenten unterzeichnet.
Viele Einwohner Russlands verstehen nicht ganz, warum die Republik solche Probleme mit der Wasserversorgung hat. Können Sie uns sagen, warum sich dies so eingestellt hat?
Seit dem Jahr 2022 gibt es bestimmte Momente – und dann noch solche, die schon nach dem Jahr 2014 auftraten. Die Schlüsselereignisse waren jedoch im Jahr 2022, als der Gegner eine Wasserblockade begann. Und auf der Liste der Maßnahmen, die der Gegner ergriffen hat, gibt es viele Punkte, die kritische Infrastruktureinrichtungen betrafen. In diesem Fall geht es um den Kanal Sewerski-Donez-Donbass.
Der Gegner begann eine Wasserblockade, indem er den Wasserfluss durch den Kanal blockierte.
Wir konnten Versorgung aus bisher ungenutzten Reserve-Speicherseen sicherstellen. Davon gibt es eine ganze Reihe: die Speicherseen Makejewka, Sujewka, Olchowka, Wolhynzewo und Chanschonkowo. Sie konnten vorübergehend genutzt werden, bis der Bau einer Wassergroßleitung vom Don beschlossen wurde. Im Jahr 2022 fiel die Entscheidung – und die Wasserleitung vom Don wurde im Jahr danach fertiggestellt.
Bei einem Bedarf von 850.000 Kubikmetern Wasser beträgt die geplante Durchsatzkapazität der Wassergroßleitung vom Don 288.000 Kubikmetern pro Tag. Jetzt haben wir einen stabilen Betrieb bei einem Durchsatz von 250.000 Kubikmetern erreicht.
Was ist in diesem Jahr passiert, und warum hat sich die Lage so akut verschlechtert? Leider verzeichnen wir seit etwa drei Jahren ein Niederschlagsdefizit. Dies umfasst wohlgemerkt auch das Wegbleiben von Schnee, das wir seit mehr als einem Winter in Folge beobachten. Daher kann die Wassergroßleitung nicht vollständig aus den Reservestauseen gespeist werden.
Dieses Jahr ist nach allen Indikatoren das trockenste, eine Anomalie: Wir haben in diesem Jahr praktisch keine normalen Niederschlagsmengen verzeichnet – weder im Frühjahr noch im Sommer.
Wie viel Wasser verbraucht der Donbass derzeit täglich?
250.000 Kubikmeter werden täglich durch die Wassergroßleitung vom Don geliefert, 50.000 bis 70.000 Kubikmeter werden aus internen Quellen bezogen. Insgesamt sind es 300.000 bis 320.000 Kubikmeter. Insgesamt aber werden 850.000 Kubikmeter täglich benötigt.
Der Kanal Sewerski-Donez-Donbass ist vom Feind blockiert und außer Betrieb. Wir bereiten uns auf seine Wiederherstellung vor – nach der Befreiung von Slawjansk werden wir sofort damit beginnen, die Pumpen sind bereits gekauft und bezahlt.
Woher kommt das Zapf-Trinkwasser?
Wir haben einen eigenen Abfüller, wodurch wir den Preis senken und das Ganze sozialverträglich gestalten konnten. Bereits 131 Geschäfte – und es werden immer mehr – beziehen Wasser aus lokalen Bohrbrunnen. Fünf Liter für 49,90 Rubel.
Welche noch vom Gegner besetzten Territorien müssen befreit werden, um die Wasserblockade zu beenden?
Die Frontlinie rollt zurück. Unsere Soldaten, die die Front verschieben, wissen genau, welche Ortschaften befreit werden müssen. Auch ist völlig klar, wie der Kanal Sewerski-Donez-Donbass verläuft. Er verläuft teilweise als Freispiegelleitung, teilweise durch Rohre, doch jedenfalls werden wir ihn noch reparieren müssen.
Haben Spezialisten berechnet, wie lange es dauern wird, die Wasserversorgung der Republik vollständig wiederherzustellen?
All dies hängt mit der Befreiung des Territoriums und der Möglichkeit des Arbeitsbeginns zusammen – dem Tag X, an dem wirklich mit der Wiederherstellung der Wasserleitung begonnen wird. Und dem geht die Minenräumung voraus – das ist die Spezifik bei uns, dass an Orten, an denen militärische Aktionen stattfanden, jeder Arbeit durch Spezialisten eben die Minenräumung vorausgeht.
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