Russland

Russlands internationale Reserven auf Allzeithoch

Die russischen Bestände an internationalen Devisen sind nach Angaben der Zentralbank seit Anfang Juli um 5,5 Milliarden US-Dollar gestiegen. Auch das Einfrieren russischer Guthaben durch den Westen seit 2022 konnte an dieser Entwicklung nichts ändern.
Russlands internationale Reserven auf AllzeithochQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMO

Russlands internationale Reserven haben Ende Juli eine Rekordhöhe von 695,5 Milliarden US-Dollar (599,9 Milliarden Euro) erreicht. Dies berichtete die russische Zentralbank am Donnerstag. Über 300 Milliarden Dollar aus diesem Betrag wurden von westlichen Ländern wegen des Ukraine-Konflikts eingefroren – ein Schritt, den Moskau als rechtswidrig verurteilt.

Die Summe erreicht damit das bislang höchste Niveau und überschreitet auch den bisherigen Rekordwert in Höhe von 690 Milliarden US-Dollar vom 4. Juli.

Russlands internationale Reserven bestehen aus ausländischen Währungen, Goldreserven, IWF-Sonderziehungsrechten und anderen hochliquiden Vermögenswerten. Diese Reserven werden von der Zentralbank und der Regierung verwaltet und können eingesetzt werden, um den Rubel zu stabilisieren, Auslandsschulden zu bedienen oder auf Finanzkrisen zu reagieren.

Die russische Zentralbank lieferte keine detaillierte Darstellung der Vermögenswerte, die seit der Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts von westlichen Institutionen gehalten werden, obwohl sie sie weiterhin in ihre offizielle Reserve mit einrechnet. Seit Anfang 2023 sind die Gesamtreserven Russlands um mehr als 100 Milliarden US-Dollar angewachsen.

Etwa zwei Drittel der vom Westen eingefrorenen russischen Reserven werden vom Brüsseler Clearinghaus Euroclear gehalten. Im April meldete die EU 2,1 Milliarden Euro Gewinn aus diesen Vermögenswerten. Auch wenn rechtliche und politische Hindernisse Versuche einer direkten Beschlagnahmung ausgebremst haben, hat die Führung der EU die Nutzung der Erträge zur Unterstützung Kiews genehmigt.

Im letzten Jahr transferierte Euroclear 1,5 Milliarden Euro Zinseinnahmen an einen Kredit von 50 Milliarden Dollar der G7 an die Ukraine. Die EU-Kommission hat seitdem sieben Milliarden Euro von ihrem Anteil von 18,1 Milliarden Euro ausgezahlt, die durch Erträge aus den eingefrorenen Vermögen zurückgezahlt werden sollen.

Brüssel erwägt zudem, das Vermögen in Anlagegütern mit höherem Ertrag anzulegen, um die Einnahmen zu steigern.

Moskau hat das Einfrieren der Vermögenswerte verurteilt; Präsident Wladimir Putin nannte die Verwendung russischer Guthaben durch den Westen "Raub" und warnte vor ernsten Konsequenzen. Er sagte, jeder Versuch, diese Reserven zu beschlagnahmen, untergrabe die globale finanzielle Stabilität und beschleunige die Bewegung hin zu regionalen Zahlungssystemen und weg von westlichen Institutionen.

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