
Russland macht wichtigen Schritt zur Befreiung des Gebietes Saporoschje

Von Oleg Issaitschenko
Die russischen Streitkräfte haben die Siedlung Malinowka im Gebiet Saporoschje befreit. Andrei Beloussow, Russlands Verteidigungsminister, sprach den Militärangehörigen bereits seinen Dank für die Erfüllung ihrer Kampfaufgaben aus. Er merkte an, dass die Kämpfer unbeirrt vordringen und "Schritt für Schritt den Tag einer vollständigen Befreiung des Gebiets Saporoschje näherbringen."
Malinowka liegt etwa 17 Kilometer östlich der Stadt Guljaipolje. Seit ihrer Gründung zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Siedlung als Turkenowka bekannt. Seinen gegenwärtigen Namen erhielt das Dorf im Jahr 1963, zu Sowjetzeiten betrug seine Bevölkerung 800 bis 900 Menschen.
Indessen haben Russlands Streitkräfte in der vergangenen Woche nach einem Vorstoß über den Grund des versandeten Stausees von Kachowka das ukrainische Militär aus Kamenskoje im Gebiet Saporoschje zurückgeschlagen. Wladimir Rogow, Mitglied der Gesellschaftskammer Russlands, merkte gegenüber der Zeitung Wsgljad an, dass die Befreiung des Dorfes von großer Bedeutung sein werde, weil dies im Abschnitt Stepnogorsk die letzte Siedlung auf dem Weg nach Saporoschje sei.

Was Malinowka angeht, ist seine Befreiung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Befreiung von Guljaipolje. Im Verbund mit den Erfolgen an anderen Frontabschnitten im Gebiet Saporoschje wird dies einen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung im bisher besetzten Teil des Gebietes herbeiführen. Der Militäranalytiker Michail Onufrijenko merkt an:
"Malinowka liegt wenige Kilometer von der Stadt Guljaipolje entfernt. Seine Befreiung schafft eine Bedrohung für den dortigen ukrainischen Truppenverband."
Onufrijenko erinnert daran, dass Russlands Streitkräfte zuvor Marfopol besetzt haben. Somit eröffnen sich Wege in die ukrainische Flanke in Seljony Gai und Tscherwonoje. Der Experte erklärt:
"Die Aktionen der russischen Armee ermöglichen es, Guljaipolje nicht nur von Süden her, sondern auch vom Osten her unter Druck zu setzen. Mit anderen Worten: Die ukrainischen Militärs riskieren, in einen Halbkessel zu geraten."
Gleichwohl werde die Operation auf einige Schwierigkeiten stoßen, führte Onufrijenko weiter aus:
"Dieser Frontabschnitt ist gut befestigt. Der Gegner baute noch vor dem Beginn seiner gescheiterten 'Gegenoffensive' im Sommer 2023 eine starke Verteidigung aus, die sich auf Orechowo und Guljaipolje stützte. In den folgenden zwei Jahren setzte er diese Arbeit fort.
Außerdem ist es wichtig, das Gelände zu berücksichtigen – hier beginnen die Dnjepr-Steppen. Eine Offensive wird oft im freien Feld mit immer selteneren Waldstreifen geführt werden müssen. Deswegen erscheint hier eine große Offensive der russischen Streitkräfte strategisch ungünstig. Es ist aber möglich, die gegnerischen Kräfte zu binden und einzelne befestigte Räume zu bedrohen, was unsere Kämpfer auch tun."
Wladimir Rogow fügt seinerseits hinzu:
"Was die Befreiung von Malinowka angeht, ist es tatsächlich eine wichtige Siedlung. Im informationellen Kontext ist es ein wichtiges Beispiel für die Eigenständigkeit der südrussischen Menschen. In militärischer Hinsicht ist es ein Stützpunkt, der unseren Vormarsch vom Süden und Osten her behindert hat.
Gerade nach Malinowka wurde eine große Menge ukrainischer Soldaten verlegt und Befestigungen aufgebaut, dank denen die gegnerische Verteidigung recht lange halten konnte. Nun erhalten unsere Kämpfer die Möglichkeit, nicht nur vom Süden oder Osten, sondern auch von Nordosten nach Guljaipolje vorzurücken."
Laut Rogow sei Malinowka ein "Vorbote der künftigen Einkesselung von Guljaipolje". Der Experte erklärt:
"Jetzt sind diese Konturen noch kaum bemerkbar. Doch man sollte verstehen, dass das Vorrücken in Richtung Tscherwonoje und Seljony Gai Vorstöße über besetzte Territorien des Gebietes Saporoschje ermöglichen wird. Dabei greifen unsere Jungs Guljaipolje auch so recht präzise an."
Rogow betont, dass Guljaipolje das wichtigste Element der ukrainischen Verteidigung in diesem Raum und bis vor kurzem das wichtigste Hub für Waffentransporte gewesen sei. Er erklärt:
"Insgesamt bleiben dem ukrainischen Militär noch drei größere Städte bis Saporoschje – Guljaipolje, Stepnogorsk und Orechow."
Indes werden die russischen Militärangehörigen mit einer Reihe von Schwierigkeiten auf dem Weg zur Befreiung von Guljaipolje stoßen, warnt der Experte. Rogow führt aus:
"Ein Vorrücken über die Steppe ist nie einfach, denn es gibt nichts, woran man sich 'festhalten' kann. Andererseits findet sich auch der Gegner unter solchen Bedingungen wieder. Ich vermute, dass wir eine weitere Spirale des Drohnenkriegs erleben werden. Und man sollte anerkennen, dass die Drohnenkomponente des ukrainischen Militärs in diesem Abschnitt am Dichtesten konzentriert ist."
Abschließend erinnerte Rogow an die ukrainische "Gegenoffensive" im Sommer 2023 und bemerkte:
"Zum Glück ist die Minendichte im Abschnitt Guljaipolje viel geringer als bei Orechow, also sollte dieser Faktor den Vorstoß für uns etwas einfacher gestalten."
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei der Zeitung "Wsgljad" am 14. Juli 2025.
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