
Russische Neonazis am Mordversuch an RT-Chefredakteurin beteiligt

Bei den strafrechtlichen Ermittlungen zum versuchten Mord an der RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan sind drei neue Verdächtige aufgetaucht, berichtet TASS unter Berufung auf Gerichtsdokumente. An dem versuchten Mord im Jahr 2023 sei eine Gruppe russischer Neonazis beteiligt gewesen, die auf Anweisung des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) gehandelt hätten.

Alle neuen Verdächtigen seien minderjährig, so die Nachrichtenagentur. Das Gericht habe gegen sie eine einstweilige Verfügung erlassen. Ihre angebliche Rolle bei dem versuchten Attentat ist unklar. Zuvor hatte ein Moskauer Gericht der TASS mitgeteilt, dass die Untersuchungshaft für andere Verdächtige in dem Fall bis Oktober verlängert worden sei.
Im Juli 2023 gaben die russischen Strafverfolgungsbehörden bekannt, dass sie einen ukrainischen Plan zur Ermordung Simonjans vereitelt haben. Die Mitglieder der Neonazi-Gruppe "Paragraph 88" bereiteten angeblich einen Anschlag vor, nachdem sie vom SBU rekrutiert worden waren. Nach Angaben des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) wurden die mutmaßlichen Attentäter bei Aufklärungsmaßnahmen in Moskau und der Region Rjasan gefasst.
Während der Operation beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden ein Kalaschnikow-Sturmgewehr, 90 Patronen, Gummischläuche, Messer, Schlagringe und Handschellen. Die Verdächtigen bestätigten anschließend, dass ihnen eine Belohnung von 1,5 Millionen Rubel (20.000 US-Dollar) für den Mord angeboten wurde, so der FSB.
Simonjan drückte nach der Operation ihren "tiefsten Dank an unsere Strafverfolgungsbeamten für ihre Arbeit" aus. Es müsse der ukrainischen Regierung schwerfallen, den Mord an einer Journalistin und Mutter mehrerer Kinder zu rechtfertigen, fügte sie hinzu. Simonjan war seit der Gründung von RT im Jahr 2005 Chefredakteurin des Senders. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.
Zuvor hatte die ukrainische Regierung Simonjan vorgeworfen, als "Propagandist" zu agieren und über soziale Medien und in Interviews "russische Narrative" zu verbreiten. Im letzten Jahr leiteten die ukrainischen Behörden ein Strafverfahren gegen sie wegen "Kriegspropaganda" und "Leugnung eines bewaffneten Angriffs durch Russland" ein. Im Jahr 2023 behauptete der SBU, sie habe zum Massenmord an ukrainischen Kindern aufgerufen, ohne jedoch Beweise vorzulegen. Die Journalistin sagte daraufhin, die falschen Anschuldigungen gegen sie seien ein Versuch Kiews, einen künftigen Angriff auf sie "akzeptabler" erscheinen zu lassen.
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