Russland

"Schädlich für die Wirtschaft": Russische Banker gegen Stärkung des Rubels

Der russische Rubel wertet seit Monaten mehr und mehr auf. Das gefällt den russischen Bankern nicht, die in der Stärkung des Rubels eine ernsthafte Gefahr für die russische Wirtschaft sehen. Sie fordern einen schwächeren Kurs – zum Schutz von Exporten und Haushalt.
"Schädlich für die Wirtschaft": Russische Banker gegen Stärkung des RubelsQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Der russische Rubel hat seit dem Herbst 2024 an Wert gewonnen. Mit Stand vom 19. Juni liegt der offizielle Dollarkurs nach Angaben der russischen Zentralbank bei 78,717 Rubel pro Einheit. Nach Ansicht von Experten des Wirtschaftsministeriums ist diese Stärkung des Rubels auf die straffen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank zurückzuführen. Für diese hat heute der Kampf gegen die Inflation Priorität.

Der Chef einer der größten russischen Banken, VTB, Andrei Kostin, sieht neben den geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank auch die steigenden Ölpreise infolge des Nahost-Konflikts als Unterstützung für den Rubel. Und das gefällt ihm nicht. So sagte Kostin auf dem Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum, dass eine solche Stärkung des Rubels "schädlich" sei. Seiner Meinung nach muss sich dies ändern. Kostin merkte an:

"Der optimale Wechselkurs würde jetzt bei 90 bis 100 Rubel pro US-Dollar liegen. Ich denke, dass wir die Währung unnötig verkaufen und eine starke nationale Währung künstlich stützen."

Auch der Chef der größten russischen Bank, der Sberbank, German Gref, ist vom starken Rubel nicht begeistert. Auf dem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg sagte Gref, dass der Rubel-Dollar-Kurs stark überbewertet sei. Der US-Dollar sollte mit über 100 Rubel bewertet werden. Er fügte hinzu, dass der derzeitige ‒ viel niedrigere ‒ Wechselkurs sehr negative Auswirkungen auf alle Exportsektoren der russischen Wirtschaft und somit auf den Haushalt hat.

Der erste stellvertretende Ministerpräsident Denis Manturow wiederum bezeichnete den Kurs von 100 Rubel pro US-Dollar sowohl für Exporteure als auch für Importeure als optimal. Die Aufwertung des Rubels erzeuge Druck auf Exporte verarbeiteter Güter außerhalb des Energiesektors, erklärte er weiter.

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