Russland

"1.100 kg Sprengstoff!" – SBU irritiert mit Meldung über Sprengung der Krim-Brücke

Der ukrainische Geheimdienst SBU meldete am Dienstag einen schweren Sprengstoffanschlag an der Kertsch-Brücke. Einige deutsche Medien übernahmen die Nachricht ungeprüft. Die russischen Behörden hingegen konnten keinen bleibenden Schaden bestätigen. Die Brücke steht unbeeinträchtigt da.
"1.100 kg Sprengstoff!" – SBU irritiert mit Meldung über Sprengung der Krim-BrückeQuelle: www.globallookpress.com

Der ukrainische Geheimdienst SBU meldete am Dienstag eine weitere "einzigartige Spezialoperation". Angeblich habe die Explosion, ausgelöst durch 1100 Kilogramm Sprengstoff, einen der Pfeiler der russischen Kertsch-Brücke stark beschädigt. Der Leiter des SBU, Generalleutnant Wassili Maljuk, der in den deutschen Medien nach einer Attacke auf russische strategische Bomber  "Albtraum Putins" genannt wird, habe dabei die Planung und Durchführung der Operation persönlich koordiniert.

Die Zündung des Sprengstoffs fand der Meldung zufolge am frühen Morgen um 4:44 Uhr statt. Des Weiteren habe der SBU den "katastrophalen Schaden", der durch die Unterwasserexplosion der Brücke zugefügt wurde, gefeiert und das Objekt der zivilen Infrastruktur als "illegal" bezeichnet. Als Beweis fügte der ukrainische Geheimdienst ein Video mit Explosion und ein Foto mit einem stark beschädigten Autobahnzaun hinzu. 

Tatsächlich blieb laut russischen Medien die Kertsch-Brücke am frühen Morgen am Dienstag für einige Stunden gesperrt. Der Grund war aber eine von den Behörden gemeldete ukrainische Attacke mit Unterwasserdrohnen. Diese soll abgewehrt worden sein. Die Staatsanwaltschaft der Republik Krim hat den vom SBU gemeldeten Sprengstoffanschlag gegenüber den Medien nicht bestätigt.

Die Meldung sorgte jedoch für einige Unruhe im russischen Internet. Doch viele auf der Krim ansässige Blogger und Politiker wie der Ex-Rada-Abgeordnete Oleg Tsarjiow schrieben, dass die Informationen des SBU unwahr sind. Er meldete: 

"Die Krimbrücke ist intakt. Der SBU lügt wie immer. Meinen Informationen zufolge handelte es sich um einen Angriff mit einer Unterwasserdrohne. Die Drohne war offensichtlich klein, die Sprengkraft sehr gering, das Ziel des SBU ausschließlich PR und die Aufzeichnung des Videos der Explosion. Die Schäden sind rein kosmetischer Natur". 

Bislang gibt es keine vollständige Klarheit über die Situation. An der Echtheit des vom SBU veröffentlichten Fotos mit dem stark demolierten Autobahnzaun sind starke Zweifel angebracht. Dieses könnte unter anderen Umständen aufgenommen worden sein. Laut Meldungen russischer Medien stieß die Unterwasserdrohne in die spezielle Absperrvorrichtung. 

Dies hinderte Bild jedoch nicht daran, die SBU-Meldung eins zu eins zu übernehmen und mit den Angaben über gewaltige Mengen Sprengstoff zu titeln. Verkündet wurde "der nächste heftige Schlag gegen Putin" und sein "Prestige-Objekt". Auch willkürliche SBU-Angaben über 41 zerstörte russische strategische Bomber hatten in dem Artikel ihren Platz. Experten zufolge kann derzeit jedoch nur die Rede von etwa zehn zerstörten oder stark beschädigten Flugzeugen sein. Das sind etwa acht Prozent der gesamten Anzahl der russischen strategischen Luftflotte. 

Die Fahndung nach SBU-Agenten auf der Halbinsel Krim geht unvermindert weiter. Am Dienstag hat der russische Sicherheitsdienst FSB ein Video mit der Festnahme eines Einwohners veröffentlicht, der in einer Vernehmung bestätigte, dass er für den ukrainischen Geheimdienst eine Bombe gebaut und diese an einem vereinbarten Ort versteckt habe. 

Am späten Nachmittag veröffentlichte ein russischer militärnaher Telegram-Kanal ein Video, das die Zerstörung eines ukrainischen unbemannten, mit Sprengstoff beladenen Bootes zeigte. Der Verkehr über die Kertsch-Brücke findet derzeit im vollen Umfang statt. 

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