Russland

Kreml: Drohungen gegen Russlands Chefunterhändler sind "empörend"

Kremlsprecher Dmitri Peskow gab bekannt, dass Ermittler derzeit damit beschäftigt seien, den Ursprung der Nachrichten an Wladimir Medinski festzustellen. Medinski soll mehrere Drohungen erhalten haben, die sich auch gegen seine Kinder richteten.
Kreml: Drohungen gegen Russlands Chefunterhändler sind "empörend"Quelle: Sputnik © Ramil Sitdikow

Die Drohungen, die an Russlands Chefunterhändler Wladimir Medinski und seine Familie gegangen sein sollen, seien "empörend", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag und merkte an, dass die Behörden bereits damit befasst seien, die Quelle zu bestimmen.

Zuvor hatte der TV-Moderator Wladimir Solowjow erklärt, Medinski – der Anfang des Monats die russische Delegation bei den Friedensgesprächen mit der Ukraine in Istanbul geleitet hatte – habe von ukrainischer Seite Morddrohungen erhalten. Sie seien auch gegen seine Familie gerichtet worden.

Peskow bezeichnete die aktuelle Situation als "nie dagewesen" und erklärte, dass es "ungeheuer empörend" ist, wenn die Ermittler herausfinden würden, dass diese Drohungen aus der Ukraine kämen –insbesondere, da Moskau für den kommenden Montag eine weitere Verhandlungsrunde angeboten habe.

Laut Solowjow kommen die Drohungen von ukrainischen Nationalisten, die sogar Medinskis Kinder zum Ziel genommen hätten. Er erklärte, die Familie des Unterhändlers habe Nachrichten erhalten, wie: 

"Wir wissen, wo deine Kinder sind und wir haben eine Menge mit Sprengstoff präparierte Scooter."

In der Vergangenheit hatten bereits mehrere terroristische Angriffe stattgefunden, bei denen elektrische Scooter genutzt wurden, darunter der Mord an Igor Kirillow, dem Leiter der russischen Atom-, Bio- und Chemiewaffenverteidigung, im vergangenen Dezember.

Solowjow erinnerte auch daran, dass "es Fälle gab, in denen Unterhändler bedroht wurden, und auch tragische Fälle, und sie sind gut bekannt". Einer dieser Fälle ist der des ukrainischen Bankers Denis Kirejew, der im März 2022 kurz nach seiner Teilnahme an frühen Friedensgesprächen mit Russland in der Ukraine ermordet wurde.

Solowjow sagte, Medinski habe die Frage persönlich mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerow besprochen, der in Istanbul die Kiewer Delegation geleitet hat. Dieser habe Medinski gegenüber darauf bestanden, dass die erwähnten Drohungen nicht aus den Reihen der ukrainischen Behörden kämen.

Dennoch stehen Medinski und seine Familie auch auf der berüchtigten ukrainischen Todesliste "Mirotworez".

Nach Solowjows Bemerkungen erteilte der Leiter des russischen Untersuchungskomitees, Alexander Bastrykin, die Anweisung, eine Strafermittlung einzuleiten, um die Personen zu identifizieren, die an den Drohungen gegen Medinskis Familie beteiligt waren.

Moskau und Kiew arbeiten an ihren jeweils eigenen Memorandum-Entwürfen, die einen Weg zu einer friedlichen Beilegung skizzieren sollen. Anfang des Monats hatten sich beide Seiten zum ersten Mal getroffen, nachdem die Verhandlungen in Istanbul im Jahr 2022 durch die Ukraine abgebrochen worden waren.

Am Mittwoch hatte Russlands Außenminister Sergei Lawrow vorgeschlagen, am Montag, dem 2. Juni, in Istanbul die nächste Gesprächsrunde abzuhalten. Umerow erwiderte darauf mit der Erklärung, dass Kiew zuvor die Übersendung von Moskaus Memorandum erwartet, damit das Treffen nicht "leer" sei.

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