Russland

Experten: IT-Branche in Russland wächst stark – trotz aller Hindernisse

Innerhalb von fünf Jahren hat die Wachstumsrate der russischen Industrie für moderne Technologien um fast 28 Prozent zugelegt, und das trotz externer Hindernisse und brancheninterner Probleme wie dem Personalmangel, erklären Experten.
Experten: IT-Branche in Russland wächst stark – trotz aller HindernisseQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Wladimir Trefilow

Anton Nemkin, Mitglied des Staatsduma-Ausschusses für Informationspolitik, Informationstechnologien und Kommunikation, sagte dazu in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS:

"In den letzten fünf Jahren hat die heimische Industrie für moderne Technologien eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von fast 28 Prozent erreicht, und ihr Anteil am russischen BIP hat sich ungefähr verdoppelt."

Experten wiesen darauf hin, dass diese Dynamik trotz verschiedener äußerer Zwänge wie etwa des Drucks durch Sanktionen erreicht werden konnte. Natalia Ababij, Gründerin der Online-Plattform "Distant Global", sagte in einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija voraus, dass die Branche weiter wachsen wird. Sie erklärte:

"Wir erwarten in den nächsten drei bis fünf Jahren ein jährliches Wachstum von mindestens 20 bis 30 Prozent, vor allem durch die Digitalisierung des öffentlichen Sektors, der Bildung, der Industrie und des Personalwesens. Die Verlagerung auf proprietäre IT-Lösungen – von Plattformen zu KI-Tools – wird eine wichtige Rolle spielen. Das zunehmende Interesse an Importsubstitution, Cybersicherheit, Plattformlösungen und EdTech schafft eine nachhaltige Basis für Wachstum."

Waleri Baulin, CEO des Unternehmens F6, stützt sich auf ähnliche Daten. In einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija stellte er beispielsweise fest, dass der Markt für Informationssicherheit in Russland in den Jahren 2022 bis 2024 um das 1,5-Fache zugelegt und damit die Wachstumsrate des gesamten IT-Marktes übertroffen hat.

Andererseits bleibt, wie Experten feststellen, eines der Hauptprobleme der Branche der Personalmangel. Es besteht nach wie vor ein Engpass an hoch qualifizierten IT-Spezialisten. Junge Fachkräfte müssen zusätzlich geschult und eingearbeitet werden, was die Projektlaufzeit verlängert.

Hingegen bieten die nationalen IT- und Digitalisierungsprogramme eine enorme Unterstützung, so die Marktteilnehmer. Iswestija schreibt darüber:

'''Dank der Umsetzung nationaler Programme zur Digitalisierung der Wirtschaft und des Staates gehört Russland heute zu den Weltmarktführern bei der Einführung und Anwendung von IT-Technologien im öffentlichen Dienst, im Finanzsektor, in der Medizin, im Transportwesen und in vielen anderen Bereichen', betonte Pjotr Otozkij, Leiter der Abteilung für die Untersuchung und Entwicklung von KI in der öffentlichen Verwaltung am Zentrum für die Ausbildung von Führungskräften und Teams der digitalen Transformation der Präsidentenakademie, in einem Gespräch mit der Iswestija. Die BRICS-Länder sind daher daran interessiert, Russlands Erfahrungen mit der Digitalisierung zu kopieren, was für russische IT-Unternehmen ein großes Potenzial für den Eintritt in internationale Märkte zur weiteren Entwicklung des IT-Bereichs darstellt."

Mehr zum Thema Putin: Die Sanktionen haben das Land stärker gemacht

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.