Russland

Ausgaben der EU für russisches LNG haben sich vervierfacht

Die Kosten für den Einkauf von verflüssigtem Erdgas haben sich laut Eurostat in den letzten drei Jahren deutlich erhöht. Insbesondere beim LNG sind erhebliche Preissteigerungen festzustellen. Obwohl Russland weniger Gas liefert, hat es nur geringe Einnahmeverluste erlitten.
Ausgaben der EU für russisches LNG haben sich vervierfachtQuelle: Sputnik © Sergei Krasnouhow

Der Preis, den die EU für russisches verflüssigtes Erdgas (LNG) bezahlt, hat sich in den letzten drei Jahren laut Eurostat aufgrund steigender Preise und höherer Importmengen fast vervierfacht.

Laut einem Bericht mit dem Titel "EU-Handel mit Russland", der am Montag veröffentlicht wurde, lag das Volumen des aus Russland importierten LNG im vierten Quartal 2024 um 18 Prozent über dem des ersten Quartals 2021. Im gleichen Zeitraum stieg der Wert dieser Importe durch die Energiekrise um 274 Prozent.

Die europäischen Gaspreise stiegen nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts 2022 dramatisch ‒ parallel zur Entscheidung der EU, die Abhängigkeit von russischer Energie zu beenden. Während durch die Sanktionen und die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines die Gasimporte aus Russland weitgehend eingestellt wurden, haben die EU-Länder weiterhin Rekordmengen an LNG im Land gekauft.

Laut Eurostat stieg Russlands Anteil an LNG-Importen in die EU von elf Prozent im vierten Quartal 2022 auf 22 Prozent im letzten Quartal 2024. Die USA blieben der führende Lieferant und machten 36 Prozent der gesamten LNG-Importe aus.

Im Juni nahm Brüssel erstmals russisches LNG ins Visier und verbot Rückladeoperationen sowie Transfers von Schiff zu Schiff und vom Schiff zur Küste, die auf einen Reexport in Drittländer durch die EU abzielten. Zu den Sanktionen gab es eine neunmonatige Übergangsfrist.

Das 16. Sanktionspaket der EU, das am Montag beschlossen wurde, hat die Beschränkungen für russische Energie weiter verschärft. Allerdings schreckte die EU noch davor zurück, ein komplettes Verbot für russisches LNG zu verhängen.

Nach der Datenanalysefirma Kpler befinden sich die Importe von russischem LNG in EU-Staaten derzeit auf Rekordhöhe. Die EU hat die Importe gekühlten Treibstoffs aus Russland erhöht, nachdem Kiew den Transit von Pipelinegas durch die Ukraine eingestellt hatte.

Die Ukraine weigerte sich Ende 2024, einen fünfjährigen Transitvertrag mit Russlands Energiegiganten Gazprom zu verlängern, was einige EU-Länder von russischem Pipelinegas abschnitt. Derzeit ist die einzige verbliebene Pipeline, durch die russisches Erdgas die EU erreicht, TurkStream, die durch die Türkei und Griechenland verläuft.

Der Bericht von Eurostat streicht hervor, dass die Importe von Pipelinegas aus Russland in die EU weiter gefallen sind und im vierten Quartal 2024 um mehr als 60 Prozent unter dem Wert des ersten Quartals 2021 lagen. Dank der explodierenden Preise sank im Verlauf dieser drei Jahre der Gesamtwert dieser Importe jedoch nur um neun Prozent.

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