Südrussland: Krisenmodus wegen Ölverschmutzung nach Tankerunglück
In der Region Krasnodar wurde wegen des anhaltenden Ölaustritts nach zwei Tankerunglücken der Notstand ausgerufen. Mitte Dezember waren die Tanker "Wolgoneft-212" und "Wolgoneft-239" im Schwarzen Meer vor der Halbinsel Krim verunglückt. Bei dem Unfall kam eine Person ums Leben, 26 Besatzungsmitglieder konnten evakuiert werden. Nach Angaben der Einsatzkräfte befanden sich mehr als 9.000 Tonnen Heizöl an Bord der Tanker. Das Öl breitete sich aus und erreichte schließlich die Strände von Anapa, einem der bekanntesten Kurorte Russlands.
Der Gouverneur von Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, erklärte am Mittwoch, wegen der anhaltenden Umweltgefahr sei der Ausnahmezustand nun auf die gesamte Region ausgeweitet worden. Bisher habe er nur auf kommunaler Ebene gegolten, doch die angespannte Lage zwinge zu weiteren Maßnahmen.
"Ursprünglich, so die Berechnungen von Wissenschaftlern und Experten, hätte das meiste Öl auf dem Grund des Schwarzen Meeres bleiben sollen, sodass es vom Wasser hätte aufgefangen werden können. Aber das Wetter diktiert seine eigenen Bedingungen, die Luft erwärmt sich und die Ölprodukte steigen nach oben. So werden sie an unsere Strände gespült."
"Die Ölverschmutzung ist eine schwere Umweltkatastrophe", sagte Umweltminister Alexander Koslow. Nach Angaben seiner Behörde entsprechen die Wasserproben an der Küste nicht den Gesundheitsstandards. Das Ministerium geht davon aus, dass bis zu 200.000 Tonnen kontaminiertes Erdreich entsorgt werden müssen.
Bis Dienstag hatten Freiwillige an der Küste rund 21 Tonnen kontaminierten Sand und Erde eingesammelt, wie das russische Katastrophenschutzministerium mitteilte.
Die Strände der Region werden voraussichtlich für mindestens eine Saison nicht nutzbar sein. Das erklärte Wiktor Danilow-Daniljan, Vorsitzender des Expertenrates der Russischen Gesellschaft für Naturschutz. Nach seinen Angaben sind mindestens 200.000 Tonnen Boden mit Öl verseucht. "Das Öl ist immer noch in großen Mengen im Meer und wird weiterhin an den bereits gereinigten Strand gespült. Wir müssen uns darauf einstellen, dass dieser Prozess wiederholt werden muss", warnte er.
Auch für die Tierwelt sind die Folgen verheerend. In den ersten Tagen nach der Katastrophe wurden Tausende Vögel von Freiwilligen eingefangen, vom Schmutz gesäubert und in Rehabilitationszentren gebracht. Videos zeigen, dass bereits mehrere Delfine aufgrund des Vorfalls ums Leben gekommen sind.
In einem Video-Appell an Präsident Putin und Premierminister Mischustin forderte die lokale Bevölkerung mehr Unterstützung von der föderalen Regierung. Sie betonten, dass die lokalen Behörden ohne ausreichende Ressourcen kämpfen würden. "Es reicht nicht, sich nur auf die lokalen Behörden zu verlassen. Sie haben nicht die Mittel, um die Katastrophe allein zu bewältigen", sagten die Aktivisten und warnten vor den langfristigen Folgen der Umweltzerstörung. Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, die Entscheidung, ob der nationale Notstand ausgerufen werde, hänge von den Experten vor Ort ab. Er räumte jedoch ein, dass das Ausmaß der Katastrophe groß sei und zusätzliche Kräfte und Ressourcen zur Bekämpfung der Folgen erforderlich seien.
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