Russland

Russische Behörden wollen zwecks Betrugsbekämpfung Messenger-Anrufe blockieren

Einem Bericht zufolge wollen russische Behörden Anrufe über Messenger-Dienste blockieren, um gegen Betrüger vorzugehen. Zwei Optionen werden geprüft: Ein Verbot von Anrufen aus dem Ausland oder ein vollständiges Verbot.
Russische Behörden wollen zwecks Betrugsbekämpfung Messenger-Anrufe blockierenQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto

Behörden in Russland erwägen, Anrufe via Messenger zu blockieren, um gegen Betrüger vorzugehen. Laut Informationen der Zeitung Kommersant diskutieren das Ministerium für digitale Entwicklung und die Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor derzeit zwei Optionen: die Sperrung von Sprachanrufen aus dem Ausland oder ein komplettes Verbot.

Wie ein Insider aus der Telekommunikationsbranche erklärte, könnte die Sperre nur auf der Ebene von Roskomnadsor erfolgen, da die Anbieter von Telekommunikationsdiensten derzeit keine Möglichkeit haben, den Inhalt der Anrufe zu überwachen. Sie können lediglich sehen, welche Apps von ihren Kunden genutzt werden.

Die Diskussion über diese Maßnahmen findet vor dem Hintergrund zunehmender betrügerischer Aktivitäten in Messengern statt. Nach einer Schätzung des Mobilfunkanbieters MegaFon sind rund 40 Prozent der Anrufe in Messengern betrügerischer Natur. Drei Jahre zuvor lag dieser Anteil noch unter einem Prozent.

Besonders problematisch sind Anrufe aus dem Ausland, von denen rund 70 Prozent als betrügerisch eingestuft werden, erklärte ein Experte. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, wäre die Installation zusätzlicher Apps auf Smartphones, um diese Anrufe identifizieren und blockieren können. Diese Lösung würde jedoch eine aktive Zusammenarbeit mit den Messenger-Diensten voraussetzen.

Auch die russische Staatsduma beschäftigt sich mit dem Thema. Oleg Matwejtschew, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Informationstechnologien, deutete bereits an, dass WhatsApp aufgrund seiner Weigerung, mit den russischen Behörden zusammenzuarbeiten, blockiert werden könnte. Er verwies auf die Nutzung des Messengers durch extremistische Gruppen und Terroristen.

Experten, mit denen die Zeitung sprach, wiesen darauf hin, dass eine vollständige Sperrung negative Auswirkungen auf den Telekommunikationsmarkt haben könnte, da immer mehr Menschen Messenger-Dienste zur Kommunikation nutzen.

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