Russland

Adoptionen: In diesem Jahr ging noch kein russisches Kind ins Ausland

In diesem Jahr wurde noch kein einziges russisches Waisenkind im Ausland adoptiert. Die Zahl der internationalen Adoptionen geht drastisch zurück. Der Staat plant, Adoptionen durch Bürger aus sogenannten unfreundlichen Ländern zu verbieten.
Adoptionen: In diesem Jahr ging noch kein russisches Kind ins AuslandQuelle: Gettyimages.ru © Evgeniia Gordeeva

Das Jahr 2024 markiert einen Wendepunkt im russischen Adoptionswesen. Laut Angaben der Abgeordneten Anna Kusnezowa ist bisher noch kein einziges Waisenkind aus dem Ausland adoptiert worden. Verboten ist das nicht, allerdings aus rechtlicher Sicht immer schwieriger, vor allem für Bürger aus unfreundlichen Ländern. Während in den Jahren 2018 und 2019 noch 529 Kinder von ausländischen Paaren adoptiert wurden, gab es in den Jahren 2020 und 2022 nur noch 164 Adoptionen.

Kusnezowa betonte, dass die Verantwortung für die Kinder im Land bleiben sollte. Es sei wichtig, mit den leiblichen Familien der Kinder zu arbeiten:

"Wir werden uns selbst um unsere Kinder kümmern. Die Zahl der Bürger, die bereit sind, ein Pflegekind in ihre Familie aufzunehmen, wächst."

Im Juni hatte Maria Lwowa-Belowa, die russische Ombudsfrau für Kinderrechte, einen Bericht veröffentlicht, wonach im Jahr 2023 von der Gesamtzahl der zur Adoption freigegebenen Minderjährigen nur 0,27 Prozent von ausländischen Staatsangehörigen adoptiert wurden. Sie warnte bereits, dass angesichts der aktuellen internationalen Lage und der Beziehungen zu den westlichen Staaten die internationalen Adoptionen in absehbarer Zeit völlig zum Erliegen kommen würden.

Inzwischen hat die russische Staatsduma in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet, das Bürgern aus Staaten, in denen Geschlechtsumwandlungen legal sind, die Adoption russischer Kinder verbietet. Der Dumavorsitzende Wjatscheslaw Wolodin betonte, es gehe darum, die Rechte der Kinder zu schützen.

Die Debatte über internationale Adoptionen ist nicht neu. Im Jahr 2013 verabschiedete Russland das sogenannte Dima-Jakowlew-Gesetz, das US-Bürgern die Adoption russischer Kinder untersagt, nachdem ein aus Russland adoptierter Junge von einem Paar in den USA in einem Auto zurückgelassen worden war und verstarb. Seitdem wurden die Gesetze zunehmend verschärft.

Nach Angaben des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft, das unter anderem für Waisenkinder in Russland zuständig ist, lebten im Jahr 2023 rund 32.000 Kinder und Jugendliche in Waisenhäusern. Das ist ein Rückgang gegenüber den rund 34.000 Betroffenen im Vorjahr. In Russland gibt es insgesamt 932 Waisenhäuser.

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