Russlands Vizeaußenminister: NATO beleuchtet ständig Optionen für Militäreinsätze gegen Russland
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußert sich Russlands stellvertretender Außenminister Alexander Gruschko zu dem Stand der Beziehungen zwischen Russland und der Nordatlantischen Allianz. Das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Bündnis wächst, betont der Diplomat in dem Gespräch vom Montag. Diese Entwicklung sei auf den Kurs der NATO allgemein zurückzuführen, in der von Angelsachsen angeführte Radikale konsequent eine Konfrontation mit Russland propagiert hätten. Gruschko im Wortlaut:
"Zurzeit zielen die politischen und militärischen Aktivitäten des Bündnisses genau darauf ab."
"Die NATO-Staaten verheimlichen nicht mehr die Tatsache, dass sie sich auf eine mögliche bewaffnete Auseinandersetzung mit Russland vorbereiten. Regionale Verteidigungspläne wurden genehmigt und konkrete Aufgaben für alle Militärkommandos des Bündnisses formuliert. Ständig werden mögliche Optionen für militärische Einsätze gegen Russland abgearbeitet."
Ferner gibt Gruschko an, dass die NATO Logistikrouten für Truppentransporte über den Atlantik teste, Waffendepots an der Ostflanke errichte und Kontingente dort stationiere. Vom 22. Januar bis 31. Mai fand die Übung Steadfast Defender statt, das größte Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges. Zum ersten Mal sei in einem Übungsszenario nicht ein fiktiver Staat, sondern Russland als Gegner angenommen worden, betont der russische Außenminister.
Es sei nicht Russland, sondern die NATO, die den Weg der Konfrontation eingeschlagen habe, stellt er klar. Es sei die NATO gewesen, die es ablehne, den Dialog mit Russland aufzunehmen und gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, um auf reale und nicht fiktive Bedrohungen für die regionale sowie globale Sicherheit zu reagieren.
Eine verantwortungsvolle Verteidigungsplanung müsse alle Optionen berücksichtigen, meint der Diplomat, und erkennen lassen, dass es sinnlos sei, mit Russland in der Sprache der Gewalt zu sprechen. Er führt aus:
"Wir berücksichtigen alle Faktoren, die die strategische Stabilität, unsere Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit beeinflussen. Zu diesem Zweck aktualisieren wir die Grundlagen der Staatspolitik im Bereich der nuklearen Abschreckung, damit sich die Gegner keine Illusionen über unsere Bereitschaft machen, die Sicherheit der Russischen Föderation mit allen verfügbaren Mitteln zu gewährleisten."
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