Russland

Gesetz nimmt erste Hürde: Adoption russischer Kinder wird für Eltern aus dem Westen schwieriger

Abgeordnete der russischen Staatsduma haben in erster Lesung einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Adoption von Waisenkindern durch Ausländer verbietet, in deren Heimat Geschlechtsumwandlungen erlaubt sind. Das Verbot betrifft damit die meisten europäischen Länder.
Gesetz nimmt erste Hürde: Adoption russischer Kinder wird für Eltern aus dem Westen schwierigerQuelle: TASS © Alexandra Mudraz

Am Mittwoch hat die russische Staatsduma einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Adoption russischer Kinder durch Bürger aus Ländern, in denen Geschlechtsumwandlungen erlaubt sind, verbietet. In erster Lesung stimmte die absolute Mehrheit der Abgeordneten für den Entwurf, der als Teil der Bemühungen zum Schutz traditioneller Werte angesehen wird.

Wjatscheslaw Wolodin, Sprecher der Staatsduma, erklärte, es sei notwendig, Kinder vor den Gefahren zu schützen, denen sie ausgesetzt sein könnten, wenn sie von Bürgern adoptiert würden, die in Ländern lebten, in denen Geschlechtsumwandlungen erlaubt seien. Das Verbot würde Bürger aus mehreren Dutzend Ländern betreffen, darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, Italien und Großbritannien, aber auch Länder wie Kanada und Australien.

Bereits im Juli dieses Jahres hatte Präsident Wladimir Putin ein Gesetz unterzeichnet, das Geschlechtsumwandlungen im Land verbietet. Darunter fallen sowohl operative Eingriffe als auch die Änderung des Geschlechts in amtlichen Dokumenten. Das neue Gesetz bedeutet auch, dass Personen, die ihr Geschlecht bereits geändert haben, keine Kinder adoptieren dürfen.

Internationale Adoptionen sind in Russland in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Im Jahr 2023 wurden nur sechs der insgesamt rund 2.200 zur Adoption freigegebenen Kinder von Ausländern adoptiert – fünf davon von italienischen und eines von einer französischen Familie, berichtet das Nachrichtenportal RBK

In diesem Jahr sei noch kein einziges Kind von ausländischen Paaren adoptiert worden, teilte Anna Kusnezowa, stellvertretende Sprecherin des Unterhauses des Parlaments, in einer Plenarsitzung der Staatsduma mit. Ihren Angaben zufolge waren in den vergangenen Jahren Italien, Spanien, Frankreich, Argentinien und Deutschland die führenden Länder bei der Zahl der aus Russland adoptierten Kinder. Kusnezowa betonte auch, dass seit 2023 "alle Vertretungen ausländischer Nichtregierungsorganisationen im Bereich der Adoption" in Russland geschlossen sind.

Dieser Abwärtstrend begann bereits 2012, als Russland das sogenannte "Dima-Jakowlew-Gesetz" verabschiedete, das US-Bürgern die Adoption russischer Kinder verbot. Anlass war der tragische Tod eines russischen Jungen, der von seinen Adoptiveltern in den USA vernachlässigt worden war.

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