Russland

"Gruß aus den Neunzigern" – Ein Toter bei Schießerei in Sichtweite des Kreml

Mitten im historischen Zentrum Moskaus, nur wenige Schritte vom Roten Platz und dem Kreml entfernt, ist es am Mittwoch zu einer Schießerei zwischen "Geschäftsleuten" gekommen. Mindestens drei Personen wurden dabei verletzt. Die Moskauer fühlen sich dadurch an unrühmliche Zeiten unter Präsident Jelzin erinnert.
"Gruß aus den Neunzigern" – Ein Toter bei Schießerei in Sichtweite des KremlQuelle: Sputnik © Ramil Sitdikow / RIA Nowosti

In Moskau ist es am Mittwoch zu einem Schusswechsel in einem Bürogebäude in bester Citylage gekommen. Zunächst wurden drei Personen, darunter ein Polizist, als verletzt gemeldet. Später teilte der Pressedienst des betroffenen Unternehmens mit, dass ein Wachmann nicht überlebt hat und an den ihm beigefügten Schusswunden verstorben ist. 

Dem Vorfall liegt offenbar ein Gesellschafterstreit von zwei Miteigentümern des in Russland beliebten Onlinehandelsdienstes "Wildberries" zugrunde. Die beiden streitenden Geschäftsleute sind zugleich miteinander verheiratet, und offenbar hängt der Segen derzeit nicht nur im Geschäftsleben schief. Pech für den Ehemann Wladislaw Bakaltschuk: Formell hält Tatjana Bakaltschuk, die Ehefrau, 99 Prozent der Anteile an "Wildberries".

Wie russische Medien übereinstimmend berichten, drang Wladislaw Bakaltschuk am Mittwoch gegen Mittag in Begleitung mehrerer Männer in die Hauptgeschäftsstelle von "Wildberries" ein, woraufhin Schüsse fielen, die auf mehreren im Internet verbreiteten Videos zu hören sind. Wer das Feuer eröffnete, ist bislang noch unklar.

Video: Schusswechsel im Romanow-Businesscenter, gelegen im Hinterhof der Mochowaja-Straße 

Pikant: Der Geschäftssitz des Unternehmens liegt in einem Hinterhof der Mochowaja-Straße, die direkt am Kreml entlang verläuft. Gleich nebenan liegt die Fakultät für Journalismus der Moskauer Staatsuniversität, die vorübergehend evakuiert wurde. Der Blogger und Militärexperte Boris Roschin (aka "Colonelcassad") wünscht sich mit Blick darauf vor allem eines: 

"Ich hoffe aufrichtig, dass die Teilnehmer und Organisatoren der Schießerei im Zentrum Moskaus das volle Maß an Strafe erhalten werden."

Inzwischen sei die Lage wieder unter Kontrolle, heißt es von Sicherheitsbehörden, zehn Verdächtige konnten festgenommen werden. Viele Moskauer fühlen sich in den Kommentaren unter der Nachricht an die 1990er-Jahre erinnert, als derartige "Geschäftliche Verhandlungen" mit Schusswechseln à la Wildwest in der Hauptstadt und überall in Russland Alltag waren. 

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