Russland

Moskauer Kunsttheater erstrahlt in neuem Glanz – dank "Kraftakt" europäischer Experten

In Moskau beginnt die Theatersaison. Das berühmte Gorki-Kunsttheater startet in neuem Glanz. Seine Räumlichkeiten wurden technisch auf den neuesten Stand gebracht, unterstützt von Theaterfreunden aus Europa – auch auf die Gefahr hin, mit Sanktionen belegt zu werden.
Moskauer Kunsttheater erstrahlt in neuem Glanz – dank "Kraftakt" europäischer ExpertenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Wladimir Astapkowitsch

Das massive Gebäude des Moskauer Gorki-Theaters am Twerskoi-Boulevard geht reformiert in die neue Saison. Das liegt nicht nur an dem neuen Intendanten Wladimir Kechman, der einst das berühmte Michailowski-Theater in Sankt Petersburg leitete und es zu einem der erfolgreichsten in Russland machte. Kechman hat es geschafft, das alte Gebäude des Moskauer Kunsttheaters sowohl technisch als auch architektonisch in ein hochmodernes zu verwandeln.

Man müsse noch eine spezielle Mechanisierung vornehmen, "und danach wird das Moskauer Kunsttheater für die nächsten 50 Jahre voll funktionsfähig sein", teilt der Intendant in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. "Alles, was für ein modernes Theater notwendig ist, wurde dort gemacht."

Zuvor altmodisch, ist der Innenraum nun stilvoll und prächtig konzipiert, wobei man "einen Hauch von Petersburger Schick hat einfließen lassen", berichtet Kechman. Das Theater, das früher rein für dramatische Aufführungen gedacht war, wird nun wahrscheinlich sowohl Oper als auch Ballett zeigen, denn der neue Saal ist für beides ausgestattet. Kechman erklärt:

"Das ist ein brillanter Saal in vielerlei Hinsicht. Und ja, wir haben den Orchestergraben für diese Saison verbessert. Er ist der einzige seiner Art in Moskau. Wir haben hier jetzt einen einzigartigen Mechanismus. Bei Bedarf verschwindet das VIP-Parterre mit einer Kapazität von 100 Plätzen und verwandelt sich in einen großen, bequemen Orchestergraben. Der ganze Vorgang dauert nur fünf Minuten."

Dieses Bühnenwunder wurde mit der Hilfe europäischer Theaterfreunde mitentworfen und umgesetzt. Allerdings nicht ohne Komplikationen. Denn die Experten aus Europa gingen ein großes Risiko ein, indem sie die Kontakte und Projekte mit ihren Kollegen aus Russland nicht abbrachen und dem Moskauer Theater in der jetzigen Situation zur Seite standen.

"Unsere Freunde in Europa haben das für uns gemacht", sagt Kechman. "Das Projekt wurde noch vor all den strengen Sanktionen und Beschränkungen konzipiert und unsere europäischen Kollegen haben mit der Lieferung dieser Ausrüstung einen Kraftakt vollbracht."

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