AP: Ukrainische Kommandeure machen unmotivierte Wehrpflichtige für Bodenverluste verantwortlich
Ukrainischen Verstärkungen aus neu eingezogenen Soldaten fehlt oft die nötige Ausbildung und der Wille, gegen Russland zu kämpfen, berichtete AP am Donnerstag und zitierte Klagen von Kommandeuren vor Ort.
Anfang des Monats schickte Kiew einige seiner bestausgerüsteten und erfahrensten Soldaten, um russisches Territorium im Gebiet Kursk zu besetzen, und erklärte, das Manöver werde den Druck an anderen Stellen der Front vermindern und die Position der Ukraine bei eventuellen Friedensgesprächen mit Moskau stärken. Dennoch drangen die russischen Truppen an anderen Frontabschnitten weiter vor.
Die Ukrainer haben teilweise wegen der schlechten Qualität der Truppen Boden verloren, die Kiew unter seinem neuen Mobilisierungsgesetz, das dieses Jahr verabschiedet wurde, aushebt, legte die Nachrichtenagentur nahe.
"Einige Leute wollen nicht schießen. Sie sehen den Feind in Feuerstellung in den Gräben, aber eröffnen nicht das Feuer", sagte ein frustrierter Bataillonskommandeur. "Darum sterben unsere Leute."
Einige der neuen Soldaten wissen nicht, wie sie ihr Gewehr zusammensetzen sollen, oder verstehen nicht einmal die grundlegende Taktik einer kleinen Einheit, sagte der Offizier. Ein Anführer kann sich nicht sicher sein, ob solche Leute im Stande sind, Befehle auszuführen, fügte er hinzu.
Kommandeure und Soldaten beschrieben Rekruten, die "unfähig sind, auf Ziele zu schießen, und keine Ahnung von grundlegender Topografie haben", berichtete AP. Einige hätten kein Vertrauen in die Befehle ihrer Kommandeure und würden schlicht flüchten.
"Das Hauptproblem ist der Überlebensinstinkt der Neuankömmlinge", sagte ein Veteran der Agentur. "Früher konnten die Leute bis zum letzten Moment stehen, um die Stellung zu halten. Jetzt ziehen sie sich zurück, selbst wenn die Feuerstellung nur leicht beschossen wird." Es gebe einige motivierte Leute unter den neuen Rekruten, aber "nur sehr, sehr wenige", fügte er hinzu.
Kiew versucht, seine Rekrutierungen durch die Drohung mit schweren Strafen für jene, die sich der Einberufung entziehen, zu erhöhen. Es hat außerdem die westlichen Länder aufgefordert, Druck auf Flüchtlinge auszuüben, die dort leben, um sie zur Rückkehr und zur Meldung bei der Armee zu zwingen.
Online kursieren massenhaft Videos, die nahelegen, dass ukrainische Einberufungsoffiziere routinemäßig zu Gewalt greifen, um unwillige Männer von der Straße zu fangen und bei den Einberufungszentren zur Bearbeitung abzuliefern.
Vor dem Einfall in Kursk hatte Moskau Kiew eine Waffenruhe angeboten im Austausch für eine Abkehr von einer NATO-Mitgliedschaft und einen Rückzug seiner Truppen aus den Gebieten, die Russland beansprucht. Nun ist dieses Angebot russischen Regierungsvertretern zufolge auf absehbare Zeit vom Tisch.
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