Russland

Sacharowa: Der tschechische Präsident redet wie ein Terrorist

Mit seiner Aussage, die Nord-Stream-Pipelines seien ein "legitimes Ziel" für die Ukraine, sei Petr Pavel zu weit gegangen, kommentiert das russische Außenministerium die Worte des tschechischen Präsidenten.
Sacharowa: Der tschechische Präsident redet wie ein Terrorist© Petrov Sergey / news.ru

Der tschechische Präsident Petr Pavel habe sich wie ein internationaler Terrorist angehört, als er erklärte, die Nord-Stream-Gaspipelines seien ein "legitimes Ziel" für die Ukraine, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Pavel hatte auf einen Artikel im Wall Street Journal reagiert. Darin wurde letzte Woche berichtet, Kiew habe den Sabotageakt im September 2022 verübt, bei dem die wichtige Infrastruktur für die Lieferung von russischem Gas nach Deutschland und Westeuropa zerstört wurde.

In einem Gespräch mit dem Nachrichtenportal Novinky.cz erklärte der tschechische Präsident am Mittwoch, wenn der Nord-Stream-Angriff darauf abgezielt habe, "die Gas- und Öllieferungen nach Europa und [den Geldfluss] zurück nach Russland zu unterbrechen, dann (...) wäre das ein legitimes Ziel [für die Ukraine]". Pavel betonte jedoch, dass er keine eindeutigen, belastenden Beweise dafür habe, dass Kiew hinter der Sabotage stecke. Als Reaktion auf Pavels Äußerungen schrieb die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch in einem Telegram-Post, dass diese "zu viel seien, selbst für eine so exzentrische Randfigur". Dazu erläuterte sie:

"Früher wurden solche 'Ideen' nur von Vertretern verbotener internationaler terroristischer Zellen geäußert."

Als Beispiel nannte Sacharowa die Aufrufe hochrangiger Persönlichkeiten des Islamischen Staates (IS, ehemals ISIS) und der Al-Qaida an ihre Anhänger, sie sollten die USA angreifen. Laut der russischen Diplomatin ähneln deren Aufrufe den Äußerungen des tschechischen Präsidenten.

Das Wall Street Journal berief sich auf Quellen, wonach der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij den Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines zunächst gebilligt habe, später aber auf Druck der CIA versucht habe, ihn abzubrechen. Der damalige ukrainische Oberbefehlshaber Waleri Saluschny soll jedoch die Fortsetzung der Operation erlaubt haben.

Der Artikel der US-Zeitschrift wurde am selben Tag veröffentlicht, an dem Deutschland seinen ersten Haftbefehl im Zusammenhang mit den Nord-Stream-Sprengungen erließ. Ein Verdächtiger, bei dem es sich vermutlich um einen ukrainischen Tauchlehrer handelt, wurde Medienberichten zufolge als "Wladimir Z" identifiziert.

Kiew hat jegliche Beteiligung an der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines bestritten und darauf bestanden, dass Russland seine eigene Infrastruktur in die Luft gesprengt habe. Moskau hat diese Anschuldigung als "lächerlich" zurückgewiesen. Hochrangige russische Politiker, darunter auch Präsident Wladimir Putin, haben zuvor die USA als die möglichen Schuldigen hinter den Nord-Stream-Sprengungen genannt. Ihrer Meinung nach verfügte Washington über die technischen Mittel zur Durchführung der Operation. Zudem würden die USA am meisten davon profitieren. Schließlich seien durch den Anschlag die russischen Energielieferungen an die EU unterbrochen und eine Umstellung auf teureres, von den USA geliefertes Flüssigerdgas erzwungen worden.

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