Gezielter Drohnenangriff: Russischer Kriegsreporter Poddubny im Kampfgebiet schwer verwundet
Der prominente russische Kriegsreporter Jewgeni Poddubny ist am Mittwochabend bei einer ukrainischen Drohnenattacke auf sein Auto schwer verwundet worden. Er war im Süden des Gebiets Kursk unterwegs, wo seit Dienstag Kämpfe mit eingedrungenen ukrainischen Einheiten stattfinden, als eine ukrainische Drohne einen Sprengsatz auf sein Fahrzeug abwarf.
Zunächst hieß es in sozialen Medien unter Berufung auf das Team von Poddubny, er sei bei dem Angriff ums Leben gekommen. Kurze Zeit später wurde diese Darstellung offiziell korrigiert: Der Journalist wurde mit schweren Verbrennungen und Kopfwunden in ein Krankenhaus in Kursk verbracht. Sein Zustand ist schwer, er schwebt weiterhin in Lebensgefahr, die Ärzte kämpfen aber um sein Leben. Beim Transport ins Krankenhaus soll er nach Angaben der Helfer bei Bewusstsein gewesen sein.
Offenbar machten ukrainische Drohnenführer gezielt Jagd auf die Journalistenlegende. Kurz vor dem Angriff war er mit seinem Handy online gegangen und hatte aus dem fahrenden Auto heraus über die Lage im Kampfgebiet berichtet. Das könnte es den Ukrainern ermöglicht haben, sein Fahrzeug zu identifizieren und zu orten.
In dem besagten jüngsten Video berichtete Poddubny, dass mehr als fünfzig Einheiten ukrainischer gepanzerter Fahrzeuge in der Region Kursk an einem Tag zerstört wurden: Panzer, Schützenpanzerwagen und eine große Anzahl gepanzerter "Kosak"-Fahrzeuge. Ihm zufolge werden diese gepanzerten Fahrzeuge hauptsächlich von Spezialeinheiten des Kiewer Regimes eingesetzt. Der Reporter berichtete außerdem, dass mehr als 250 feindliche Kämpfer getötet worden seien. Er wies darauf hin, dass die Lage in der Region nach wie vor angespannt ist und die Kämpfe weitergehen.
Jewgeni Poddubny ist ein russischer Kriegsberichterstatter, Autor von Dokumentarfilmen und Sonderberichten. Parallel moderierte eine analytische Fernsehsendung, koordinierte eine humanitäre Mission in Syrien und leitete eine Abteilung der staatlichen Fernsehgesellschaft VGTRK. Seit Beginn der speziellen Militäroperation in der Ukraine im Februar 2022 berichtet Poddubny als Militärkorrespondent des VGTRK aus der Konfliktzone.
Geboren wurde der Journalist 1983 in der Nachbarregion von Kursk, Belgorod. Außer aus der Ukraine hat er während der Kriegsereignisse aus Georgien, Afghanistan und Syrien berichtet. Seit 2023 wird er auf den Sanktionslisten der EU geführt.
Mehr zum Thema - Zweiter Tag der Kämpfe im Gebiet Kursk – Lage bleibt schwierig
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.