US-Journalist Gershkovich muss für 16 Jahre ins Gefängnis wegen Spionage gegen Russland
Am Freitag hat das Oberste Gericht im russischen Gebiet Swerdlowsk den Journalisten der US-Zeitung Wall Street Journal (WSJ), Evan Gershkovich, zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde der Spionage für schuldig erklärt. Laut der Anklage soll Gershkovich Informationen über den Rüstungsbetrieb Uralwagonsawod gesammelt haben. Der Journalist bekannte sich unschuldig. Zunächst beantragte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von 18 Jahren.
Da die Prozessakten Daten enthalten, die zum Staatsgeheimnis gehören, fand der Strafprozess hinter verschlossenen Türen statt. Das Hauptsacheverfahren wurde am 26. Juni eröffnet. Bei einer der Sitzungen wurde Wjatscheslaw Wegner, ein Abgeordneter des örtlichen Parlaments, als Zeuge vernommen. Dem Beamten zufolge soll ihn Gershkovich, als er im Jahr 2023 in Jekaterinburg, der Hauptstadt des Gebiets Swerdlowsk, war, über die Tätigkeit des privaten Militärunternehmens "Gruppe Wagner" befragt haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation stellte fest, dass Gershkovich geheime Informationen über Uralwagonsawod im Auftrag des US-Auslandsgeheimdienstes gesammelt habe. Der Journalist wurde am 29. März 2023 festgenommen. Das WSJ besteht darauf, dass sich Gershkovich im Gebiet Swerdlowsk befunden habe, um einen journalistischen Beitrag zu verfassen.
Der 32-jährige Evan Gershkovich arbeitete im Laufe seiner Karriere für Publikationen wie The New York Times, AFP, The Economist, MIT Technology Review und Foreign Policy. 2017 wurde er als ausländischer Journalist zur Arbeit in Russland zugelassen. Als Berichterstatter des WSJ war Gershkovich seit 2022 tätig.
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