Russland

Einkommen macht's: Fast-Food-Markt wächst, immer mehr Russen bestellen sich Essen ins Büro

Der Markt für verzehrfertiges Essen ist im Aufschwung, meinen Experten. Immer mehr Russen nehmen Lieferungen von Fast Food und fertigen Speisen in Anspruch. Grund dafür sind die niedrige Arbeitslosenquote und das stark gestiegene Realeinkommen in Russland.
Einkommen macht's: Fast-Food-Markt wächst, immer mehr Russen bestellen sich Essen ins BüroQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Ramil Sitdikow

Jüngsten Untersuchungen zufolge wächst der Markt für verzehrfertige Speisen in Russland rasch. Auch die Qualität und Vielfalt der Fertiggerichte nimmt zu, wobei Angebote für unterschiedliche Zielgruppen entstehen. Laut der neuesten Studie des Marketingunternehmens Infoline verzeichnet der Markt für verzehrfertige Lebensmittel in Russland ein enormes Wachstum und wird im laufenden Jahr voraussichtlich um 38,8 Prozent zulegen. Die Zeitung Kommersant schreibt:

"Im Zeitraum Januar bis Juni hat der Umsatz bereits 435 Milliarden Rubel erreicht, 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten zufolge beschleunigt sich die Wachstumsrate des Segments für verzehrfertige Speisen: Im Zeitraum 2017 bis 2023 liegt der Durchschnittswert bei 17 Prozent. Auf dem Gastronomiemarkt hingegen verlangsamt sich die Dynamik. Der Umsatz von Cafés und Restaurants in vergleichbaren Preisen (inflationsbereinigt) wird laut Infoline in diesem Jahr um 8 bis 10 Prozent auf 4,8 bis 4,9 Billionen Rubel steigen. Ein Jahr zuvor hat der Markt um 14 Prozent zugelegt."

Einer der Autoren der Studie, der Generaldirektor des Unternehmens Infoline Michail Burmistrow geht davon aus, dass eine solche Dynamik mit einem Anstieg der Realeinkommen der Bevölkerung in Kombination mit einer niedrigen Arbeitslosigkeit verbunden ist. Es fehle an Zeit, um selbst zu kochen, so sein Fazit.

Olga Feldt, Geschäftsführerin von X5 Food, einem der größten Unternehmen für verzehrfertige Lebensmittel, ist der Ansicht, dass der Markt für essfertige Speisen ein beträchtliches Entwicklungspotenzial hat und in den nächsten fünf Jahren wachsen wird. In einem Gespräch mit der Zeitung Kommersant wies sie darauf hin, dass es in den europäischen Ländern eine ganze Reihe von Geschäften im Miniformat gebe, die vor allem auf den Verkauf verzehrfertiger Speisen und Getränke ausgerichtet seien. In Russland stehen die Geschäfte dieses Formats ihrer Meinung nach noch ganz am Anfang der Entwicklung.

Dieser Optimismus wird jedoch nicht von allen Marktteilnehmern geteilt. Einigen Experten zufolge ist das Interesse am Markt für verzehrfertige Lebensmittel begrenzt, und der russische Verbraucher wird früher oder später zur traditionellen Gastronomie wie Kantinen, Restaurants und Cafés zurückkehren. So erklärte beispielsweise Wladislaw Semskij, Gründer der Restaurantgruppe Semskij Group, in einem Gespräch mit der Zeitung:

"Wir sehen, dass die Mitarbeiter von Unternehmen, deren Büros mit Automaten mit verzehrfertigem Essen ausgestattet sind, dieser Form der Verpflegung bereits überdrüssig sind und zum klassischen Mittagessen in Einrichtungen zurückkehren wollen, in denen das Essen vor Ort gekocht wird."

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