Russland

"RT.Doc: Zeit unserer Helden" – Filmfestival mit Kriegsdokumentationen in Moskau gestartet

In Moskau hat am Freitag das II. Internationale Filmfestival "RT.Doc: Zeit unserer Helden" begonnen. Das Ziel des Projekts sei, die Chronik dieser schicksalhaften Zeit für die nachfolgende Generationen zu dokumentieren, so einer der Teilnehmer. In diesem Rahmen entstanden bereits 70 Beiträge.
"RT.Doc: Zeit unserer Helden" – Filmfestival mit Kriegsdokumentationen in Moskau gestartetQuelle: Sputnik © Ramil Sitdikow

In Moskau ist auf dem WDNCh-Gelände das II. Internationale Filmfestival für Kriegsdokumentationen "RT.doc: Zeit unserer Helden" gestartet. Das Festival ist ein RT-Projekt für Kriegsdokumentationen, die seit Februar 2022 in der Zone der Militäroperation gedreht wurden. Das Festival fand erstmalig im Februar 2023 statt. Insgesamt sind im Rahmen des Projekts bereits 70 Filme gedreht worden, die auf der Webseite arteldoc.tv zu sehen sind.

RT-Chefredakterin Margarita Simonjan begrüßte die Teilnehmer des Festivals. Auch die neue stellvertretende Verteidigungsministerin Anna Ziwilewa hielt eine Ansprache. Auf ihrem Telegram-Kanal schrieb sie: 

"Die Wirkung solcher Bilder ist kaum zu überschätzen. Die Gesellschaft sollte die Wahrheit kennen, die wahren Helden sehen und verstehen, zu welchem Preis sie unsere Geschichte, Kultur und traditionellen Werte verteidigen. Aufrichtige Worte der Dankbarkeit und tiefe Verbeugung vor den Helden und ihren Familien". 

Der Film "Awdejewka. So sieht der Krieg aus" eröffnete die Sondervorführungen – direkt nach der Premiere war er bereits auf der Webseite abrufbar. Das gilt auch für alle weiteren Premieren, die noch folgen. Im Rahmen des Festivals finden Begegnungen mit Kämpfern und Protagonisten sowie Literaturlesungen und Musikdarbietungen statt. Das Konzept des Festivals ist in die Tradition der russischen und sowjetischen Kriegsberichterstattung und patriotischen Dichtung eingebettet. 

Hinter jedem Bild des Eröffnungsfilms verbirgt sich die Geschichte der Bewohner von Awdejwka, das vor wenigen Monaten von den russischen Streitkräften befreit wurde. Auf dem Telegram-Kanal rt.doc wird der Inhalt des Films wie folgt beschrieben:

"Alexei, der als Hausmeister in einer Kirche arbeitete, hat diese während des stündlichen Beschusses nicht verlassen. Eine verängstigte Mutter erzählt, wie es ihr gelang, ihren zwölfjährigen Sohn vor Mitarbeitern einer vermeintlichen ukrainischen Hilfsorganisation zu verstecken, die unter Vorwänden die in der Stadt verbliebene Kinder aufgespürt und entführt haben. Der taubstumme Gennady liebt seinen Hund, der sein "Ohr" war und ihm das Leben rettete, indem er ihn vor den Angreifern warnte. Die Helden des Films werden uns von Juri vorgestellt, einem Mitarbeiter des Ministeriums für Notstandssituationen, der Menschen aus zerstörten Kellern in Awdejewka befreit hat. Jetzt betrachten sie ihn als Schutzengel."

Der Fernsehjournalist Arkadij Mamontow sagte dazu: 

"Es ist wirklich eine Zeit der Helden. Und sie sollte in Filmen für die Folgegenerationen festgehalten werden. Das vermittelt ihnen eine Vorstellung darüber, was unsere Generation in diesen Stunden, Minuten und Jahren erlebt haben."

Er verglich diese Aufgabe mit der Arbeit der sowjetischen Militärberichterstatter während des Großen Vaterländischen Krieges. Er erinnerte daran, dass der Dokumentarfilm "Die Zerschlagung der deutschen Truppen bei Moskau", der im Dezember 1941 gedreht wurde, einen Oskar bekommen hatte.

Damals waren die USA und die UdSSR Verbündete im Krieg. Heute werden Filme mit der russischen Perspektive auf den Ukraine-Krieg im Westen als vermeintliche Kriegspropaganda offiziell verboten. Auf Videoplattformen wie YouTube werden sie direkt nach dem "Entdecken" gelöscht. Im Rahmen von privaten Vorführungen finden dennoch einige der Filme den Weg in die NATO-Länder. Wie etwa nach Italien, wo der Film "Donbass: Gestern. Heute. Morgen" nach Angaben des Veranstalters Vincenzo Lorusso (Telegram-Kanal Donbass Italia) bereits in 20 Städten gezeigt wurde. 

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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.