Russland

Importsubstitution: Größte Kunststoffrecyclinganlage Osteuropas geht in Russland in Betrieb

Russlands größte Anlage für das komplette Recycling von Kunststoffen ist im Gebiet Moskau in Betrieb genommen worden. Beträchtliche Investitionen, einheimische Ausrüstung und nur 23 Monate Bauzeit – so sieht der Preis der Unabhängigkeit bei der Abfallverwertung aus.
Importsubstitution: Größte Kunststoffrecyclinganlage Osteuropas geht in Russland in BetriebQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Die Anlage EcoLine-WtorPlast wird in vielerlei Hinsicht einzigartig sein: Sie ist die größte Anlage dieser Art in Russland und Osteuropa. Außerdem wurde sie in Rekordzeit gebaut – in nur 23 Monaten. Gleichzeitig wurde – vielleicht zum ersten Mal in diesem Bereich – ein großer Anteil an einheimischen Technologien und Ausrüstungen verwendet. Sie machen etwa 41 Prozent der Gesamtleistung aus. Der Rest stammt aus mit Russland befreundeten Ländern wie China, Serbien oder der Türkei. Der Reinigungszyklus in der neuen Anlage ist so effektiv, dass der wiederverwertete Kunststoff für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen verwendet werden kann. 

Alexander Swidowski, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Werks EcoLine-WtorPlast, merkte in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur TASS anlässlich der Eröffnung des Werks an:

"Dank unserer langjährigen Erfahrung und internationalen Kontakte im Bereich der Abfallwirtschaft konnten wir das neue Unternehmen mit fortschrittlichen Anlagen und Technologien ausstatten, darunter automatische Sortieranlagen mit neuronalen Netzen, mehrstufige Waschkomplexe und ein geschlossenes Wasserkreislaufsystem – und das unter Sanktionsdruck. Dadurch wird die maximale Erhaltung der ursprünglichen Eigenschaften des Materials gewährleistet. Und, was am wichtigsten ist, die recycelten Stoffe können zur Herstellung der gleichen Produkte verwendet werden, wie sie ursprünglich waren – also nach dem sogenannten Bottle-to-Bottle-Prinzip."

Im Gegensatz zu den meisten ähnlichen Anlagen wird EcoLine-WtorPlast alle gängigen Kunststoffarten aus Haushaltsabfällen recyceln – nicht nur gewöhnliche PET-Flaschen von Getränken (Wasser, Limonade, Bier), sondern auch HDPE-Flaschen von Cremes, Shampoos, Waschmitteln, HDPE-Kanister, Polypropylen-Eimer, Schaufeln sowie schwer recycelbare Verpackungen und Baufolien aus Hart- und Dünnplastik. Die Anlage bietet wahres Recycling – einen vollständigen, geschlossenen Kreislauf der Kunststoffabfallentsorgung – und wird wirtschaftlich rentabel sein sowie dem Unternehmen Gewinne einbringen.

Und noch etwas: In das neue grandiose Projekt haben russische Investoren kräftig eingezahlt. Nur weniger als ein Drittel der Kosten für den Bau der gigantischen Anlage kamen aus dem Bundeshaushalt – der Rest wurde von russischen Unternehmern investiert, die bewusst die Risiken solcher Beteiligungen übernommen haben.

Experten glauben, dass der Verarbeitungssektor in Russland ein enormes Entwicklungspotenzial hat. Durch den Zufluss von mehr Rohmaterialien und die Nachfrage der Verarbeiter könnte dieser Bereich in den nächsten fünf bis zehn Jahren um mindestens das Doppelte wachsen. Und die westlichen Sanktionen haben diese Entwicklung nicht wirklich gebremst. Michail Kazewman, Präsident des Verbands der Kunststoffverarbeiter, erklärte zuvor der Rossijskaja Gaseta:

"Die russische Kunststoffproduktion und -verarbeitung hat dem Druck der Sanktionen standgehalten. Und im Jahr 2023 sind die Unternehmen, anders als im Jahr 2022, in praktisch allen Bereichen auf ihren Entwicklungspfad zurückgekehrt. Wir wachsen, sogar schneller als das BIP."

Er wies auch darauf hin, dass Russland zwar immer noch in gewissem Maße von der Einfuhr von Kunststoffabfällen und der Plastikverpackung ist, aber dennoch allmählich eine fast vollständige Unabhängigkeit erreicht. Das Hauptziel sei es, einen vollständigen Recyclingkreislauf zu schaffen, in dem kein neuer Kunststoff mehr hergestellt oder eingeführt wird und nur noch recycelter Kunststoff für neue Produktionen verwendet werde. "Wir haben bereits fast neun Prozent des Volumens der verwendeten Polymermaterialien. Das ist ein Beispiel für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft, bei der die Polymere nicht auf der Deponie landen, sondern dem Recycling zugeführt werden", sagte er.

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