Russland

Weiter gekommen als die Wehrmacht: Deutsche Panzer in Moskau gesichtet

Wer in Moskau lebt und schon immer mal einen Leoparden streicheln wollte, hat nun die Gelegenheit dazu. Allerdings nicht im Zoo und ganz ohne die Gefahr von Kratz- und Bisswunden. Ermöglicht hat das die russische Armee, die der Öffentlichkeit einige ihrer erbeuteten "Trophäen" präsentiert.
Weiter gekommen als die Wehrmacht: Deutsche Panzer in Moskau gesichtetQuelle: www.globallookpress.com © Roman Denisov

Der "Park des Sieges" ist jedem Einwohner Moskaus ein Begriff. Auf dem großen Gelände werden zahlreiche originale Waffensysteme aus dem Zweiten Weltkrieg ausgestellt – sowohl aus den Beständen der Roten Armee und ihrer Alliierten als auch von der Wehrmacht erbeutete Waffen. 

Von Artilleriesystemen über Panzer und Kampfflugzeuge bis hin zu U-Booten lässt sich dort das Kriegsgerät bestaunen, mit dem vor 80 Jahren das Schicksal Europas ausgefochten wurde. 

Und gegenwärtig wird in der Ukraine nicht weniger als das Schicksal der "freien Welt" ausgefochten, zumindest nach Lesart des Westens, der sich Kiews Kampf gegen Russland zu eigen gemacht hat. Hunderte Schützen- und Kampfpanzer haben die NATO-Staaten an die Ukraine geliefert, damit diese die Russen zurückschlagen kann. 

Und manche dieser Kettenfahrzeuge haben sogar den langen Weg bis nach Moskau erfolgreich hinter sich gebracht – jedoch nicht erfolgreich im Sinne der Regierungen ihrer Herkunftsländer. Denn die Rede ist von Panzern und anderem Kriegsgerät, das die russische Armee im Donbass erbeutet hat und das ab dem 1. Mai im "Park des Sieges" auf einem frei zugänglichen Areal ausgestellt wird. 

Wie es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums heißt, werden dort über 30 "Trophäen" aus zwölf Ländern zu sehen sein, und zwar aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, der Türkei, Schweden, Tschechien, Südafrika, Finnland, Australien, Österreich und der Ukraine.

Auch Deutschland hat seinen Beitrag zum Gelingen der Ausstellung geleistet: Einen Leopard-2-Panzer und einen Marder-Schützenpanzer können die Moskauer ab Mittwoch einen Monat lang aus nächster Nähe, aber gefahrlos besichtigen. Auch US-amerikanische Bradley-Schützenpanzer und französische AMX-10RC-Schützenpanzer haben es als Exponate in die Aufstellung geschafft.

Darüber hinaus werden dort laut dem Ministerium auch "Kleinwaffen ausländischer Armeen, Gefechtsunterlagen, Karten, ideologische Literatur und die Ausrüstung ukrainischer Neonazis" zu sehen sein. 

"Die 'NATO-Ausstellung' wird als Verhöhnung des Westens durch Wladimir Putin betrachtet, nur wenige Tage nachdem die USA und das Vereinigte Königreich zugestimmt haben, weitere Militärhilfe in Milliardenhöhe zu leisten", schreibt der britische Express über die Ausstellung, die eine "Horror-Warnung an den Westen" sei. 

Was die nähere Bekanntschaft mit US-Abrams-Panzern betrifft, so müssen sich die Moskauer wohl noch etwas gedulden. Denn diese sind für die russische Armee momentan nur schwer aufzutreiben, nachdem Washington seinen Statthaltern in Kiew befohlen hat, diese von der Front abzuziehen – sonst wäre Moskau wohl bald um eine Attraktion reicher. 

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