Russland

Anteil von auswanderungswilligen Russen erreicht historischen Tiefststand

Nur noch fünf Prozent der Russen möchten das Land permanent verlassen, wie aus einer Umfrage hervorgeht. Dies ist ein Tiefstwert seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1991. Eine absolute Mehrheit der Befragten zieht dagegen nicht in Erwägung, dauerhaft auszuwandern.
Anteil von auswanderungswilligen Russen erreicht historischen TiefststandQuelle: Gettyimages.ru © Denis Shevchuk

Der Anteil der russischen Bürger, die aus ihrem Heimatland auswandern möchten, hat nach Angaben des Allrussischen Meinungsforschungszentrums (WZIOM) ein historisches Minimum erreicht. In einer Mitteilung erklärte das Institut am 1. April, dass sich die "Migrationsstimmungen in der russischen Gesellschaft praktisch auflösten". WZIOM gab bekannt:

"Der Anteil von Menschen, die aus dem Land auswandern wollen, erreichte einen historischen Tiefststand seit dem Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 1991 und betrug zuletzt nur noch fünf Prozent."

Dagegen zieht mit 93 Prozent der Befragten die absolute Mehrheit der russischen Bürger einen permanenten Umzug ins Ausland für sich nicht in Erwägung.

In den Jahren 2019 bis 2021 gaben noch 16 bis 17 Prozent der Befragten an, auswandern zu wollen, was in etwa dem Wert von 1991 entsprach. Das Meinungsforschungsinstitut merkte allerdings an, dass sich eine Auswanderungsabsicht nicht immer in entsprechenden Handlungen äußert. Der Anteil von Menschen, die für sich keine Auswanderung in Betracht zogen, betrug im Zeitraum 2019 bis 2021 zwischen 81 und 82 Prozent. Der niedrigste Stand dieses Wertes wurde mit 70 Prozent im Jahr 1991 verzeichnet. Grund dafür war in diesem Jahr ein besonders hoher Anteil an Unentschlossenen.

Das WZIOM gab weiter an, dass auch bei der Bewertung der Auswanderung ein Stimmungsumschwung zu beobachten sei. Demnach glaubte 2021 mit 51 Prozent eine knappe Mehrheit der russischen Bürger, dass man in einem Land leben sollte, in dem es einem gut gehen würde. Eine andere Ansicht vertraten damals 42 Prozent der Befragten. In Bezug auf das gegenwärtige Stimmungsbild berichtete das Institut:

"In den vergangenen drei Jahren hat sich die Einstellung zur Migration radikal geändert. Heute neigt ein großer Teil der Russen zu der Ansicht, dass man dort leben sollte, wo man aufgewachsen ist und ausgebildet wurde (64 Prozent versus 30 Prozent)."

Eine ähnliche Meinung vertreten die Befragten in Bezug auf die eigenen Nachkommen. So möchten 83 Prozent nicht, dass ihre Kinder oder Enkel im Ausland wohnen.

Das staatliche Forschungszentrum WZIOM ist das älteste Meinungsforschungsinstitut im postsowjetischen Raum. Es wurde noch im Jahr 1987 als erstes Meinungsforschungsinstitut der Sowjetunion gegründet.

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