Kreml hegt nach Carlsons Putin-Interview keine Hoffnung auf Unterstützung: Ziel war Denkanregung
Einen Tag nach der Veröffentlichung des zweistündigen Interviews des US-Journalisten Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat der Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber der Nachrichtenagentur TASS eine erste Bilanz gezogen. Der Sprecher des russischen Präsidenten nannte zudem die Ziele, die sich Putin mit dem Gespräch gesetzt hatte. Gefragt nach den hohen Abrufzahlen des Videos in den sozialen Medien, erklärte Peskow, sie würden "bei Weitem nicht" eine Unterstützung für Russland bedeuten. Man könne auch nicht erwarten, dass Russlands Gesichtspunkt nach dem Interview Unterstützung finden werde.
"Für uns ist es wichtig, dass man unseren Präsidenten angehört hat. Und wenn man ihn anhört, bedeutet dies, dass sich mehr Menschen darüber Gedanken machen werden, ob er recht hat oder nicht. Sie werden wenigstens nachdenken."
Der Kremlsprecher verwies in diesem Zusammenhang auf Putins Worte im Gespräch mit Carlson, wonach es sehr kompliziert sei, der US-amerikanischen Propaganda die Stirn zu bieten, da alle führenden Sender, Zeitungen und Medien ohnehin den "Angelsachsen" gehörten, sagte Peskow.
"Vor diesem Hintergrund ist das Wichtigste, den Leuten die Möglichkeit zu geben, sich mit unserer Weltanschauung bekannt zu machen. In diesem Sinne ist dies eine sehr gute Möglichkeit."
Der insbesondere unter den Republikanern beliebte US-Journalist Carlson war am 3. Februar in Russland eingetroffen, um den Kremlchef zu interviewen. Bereits im Vorfeld hatte seine Reise viel Kritik, vor allem im demokratischen Lager, ausgelöst. Das zweistündige Interview mit Putin wurde am 9. Februar auf Elon Musks Plattform X (vormals Twitter) veröffentlicht. Schon 13 Stunden später sammelte das Video über 100 Millionen Views. 24 Stunden danach waren es mehr als 150 Millionen Views auf X und mehr als fünf Millionen Views auf Youtube. Der Großteil des Interviews war der Ukraine-Krise gewidmet.
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