Russisches Gericht verfügt zwei Monate Haft gegen Schriftsteller Akunin
Ein Moskauer Bezirksgericht hat beschlossen, den Schriftsteller Boris Akunin (mit bürgerlichem Namen Grigori Tschchartischwili) für zwei Monate zu inhaftieren. "In Bezug auf Tschchartischwili entschied das Gericht, zwei Monate Haft ab dem Zeitpunkt seiner Inhaftierung in Russland oder seiner Auslieferung an die Russische Föderation zu verhängen", teilte der Pressedienst des Gerichts mit.
Ende 2023 hatte das russische Ermittlungskomitee gegen Akunin ein Strafverfahren wegen öffentlicher Rechtfertigung des Terrorismus und Verbreitung falscher Informationen über die russische Armee eingeleitet. Im Januar 2024 hatte das Innenministerium den Schriftsteller auf die Fahndungsliste gesetzt.
Akunin lebt seit 2014 außerhalb Russlands. Er hat wiederholt die Politik des russischen Präsidenten und den Krieg in der Ukraine kritisiert. In einem Telefonstreich gab er zu, die Ukraine finanziell zu unterstützen. Er sagte, dass Drohnenangriffe auf russische Städte in der gegenwärtigen Situation normal seien.
Zuvor hatte das Justizministerium den Krimiautor in das Register ausländischer Agenten aufgenommen. Die Behörde erklärte, der Autor habe "die spezielle Militäroperation in der Ukraine abgelehnt und falsche Informationen verbreitet, um ein negatives Bild der Russischen Föderation und ihrer Streitkräfte zu schaffen".
Seitdem weigern sich in Russland der Verlag AST und einige große Buchhandlungen, Akunins Bücher zu verkaufen. Einige Theater haben angekündigt, Aufführungen, die auf Büchern des Schriftstellers basieren, abzusagen. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Krimiserie "Erast Fandorin". Nach Angaben des Online-Dienstes Litres war Akunin im Jahr 2022 der meistverkaufte Autor Russlands.
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