Russland

Russland: Pflichtverkauf von Devisenerlösen durch Exporteure bleibt

Die russische Regierung will den obligatorischen Verkauf von Devisenerlösen durch Exporteure bis zum Ende des Jahres ausweiten. Das ist ein klares Bekenntnis, dass man um die Stabilität des Rubelkurses kämpfen werde, meinen Experten.
Russland: Pflichtverkauf von Devisenerlösen durch Exporteure bleibtQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Dies dürfte eine sehr gute Nachricht für den Rubel sein, der im Jahr 2023 schon genug unter Druck geraten ist: Die Regierung hat die Verlängerung der Verordnung über den obligatorischen Verkauf von Deviseneinnahmen durch Exporteure bis Ende dieses Jahres angeregt. Laut dem Ersten Vizepremierminister Andrei Belousow soll damit vor allem die Lage auf dem Devisenmarkt stabilisiert werden. Die Maßnahme wird es ermöglichen, das Währungsdefizit der Importeure zu decken. Sie gilt vorerst bis zum 30. April des Jahres 2024 und betrifft 43 große Exporteure aus den Bereichen Energie, Metallurgie, Chemie, Holz und Landwirtschaft. Experten sind überzeugt, dass diese Nachricht positiv für den Rubelkurs zu werten ist und zur Stabilisierung des Währungsmarktes beitragen wird.

So sagte Nikolai Dudtschenko, Experte bei der Finanzgruppe Finam, in einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija:

"Im Großen und Ganzen ist die Nachricht positiv für den Rubelkurs und verringert die Wahrscheinlichkeit einer Situation höherer Gewalt auf dem Währungsmarkt, wenn mehrere große Teilnehmer die Kontrolle über den Wechselkurs erlangen. Gleichzeitig erhält das Finanzministerium die Möglichkeit, den Wechselkurs zu kontrollieren, indem es den Prozentsatz der Erlöse festlegt, den die Exporteure auf dem Markt verkaufen müssen."

Seiner Meinung nach wird die weitere Dynamik des Rubels auch in Zukunft weitgehend von den Preisen der russischen Ölsorten abhängen.

Wie andere Finanzmarktanalysten anmerken, signalisiert die russische Regierung mit diesem Schritt, dass sie für die Stabilität des Rubel-Wechselkurses in Dollar und Euro kämpfen wird. Davon ist unter anderem Alexander Abramow, Leiter der Abteilung für die Analyse von Institutionen und Finanzmärkten am Institut für angewandte Wirtschaftsforschung der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und öffentliche Verwaltung, überzeugt. Er stellt fest:

"Man darf die Haushaltsregel nicht vergessen, die ab diesem Jahr in ihrer alten Form funktionieren wird: Wenn der Ölpreis niedrig ist, beginnt der Staat mit dem Verkauf von Devisen aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds, um den Wechselkurs zu halten und Rubel zur Finanzierung der Haushaltsausgaben zu erhalten."

Seiner Ansicht nach werden alle diese Maßnahmen im Allgemeinen für einen mehr oder weniger stabilen Wechselkurs der russischen Währung in den kommenden Monaten ausreichen.

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