Russland

Mord an Wladlen Tatarski: Tatverdächtige wollte in die Ukraine umziehen

Daria Trepowa, die Beschuldigte im Fall Tatarski, hat vor Gericht erklärt, dass sie in die Ukraine umziehen wollte. Dafür habe sie Aufgaben für zwei Ukrainer erfüllt, was im Ergebnis zum Terrorangriff in Sankt-Petersburg führte und den Tod des Kriegsberichterstatters verursachte.
Mord an Wladlen Tatarski: Tatverdächtige wollte in die Ukraine umziehenQuelle: Sputnik © Maxim Blinow

Daria Trepowa, die des Mordes an dem Kriegsberichterstatter Wladlen Tatarski (bürgerlicher Name Maxim Fomin) beschuldigt wird, hat während eines Gerichtsverhörs neue Einzelheiten der Ereignisse vom April des vergangenen Jahres mitgeteilt. Der Angeklagten zufolge habe sie lange vor dem Terrorangriff Kontakt mit dem ukrainischen Journalisten Roman Popkow und seinem Bekannten aufgenommen. Die beiden hätten ihr versprochen, bei der Umsiedlung in die Ukraine zu helfen, wofür sie aber einige Aufgaben erfüllen müsste.

Der Journalist Popkow war Trepowa nach eigenen Angaben bereits seit Ende 2021 bekannt. Anfang 2022 sei sie äußerst besorgt über die Eskalation des Ukraine-Konflikts gewesen, habe die militärische Sonderoperation Russlands nicht unterstützt und Mitleid mit den Ukrainern empfunden. Daher habe sie auf eigene Initiative Popkow kontaktiert und ihn gefragt, ob sie als Ehrenamtliche in die Ukraine kommen könnte, um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Popkow habe damals keine klare Antwort gegeben.

Sechs Monate später habe Popkow Trepowa mitgeteilt, dass er ihr helfen könnte, wenn sie immer noch wünschte, in die Ukraine zu kommen. Die Beschuldigte sei vorläufig einverstanden gewesen. Im Oktober 2022 habe der Journalist Trepowa vorgeschlagen, dass sie seine "Geheimagentin" werde und ein Treffen der Bewegung "Cyberfront Z" besuche. Popkows Interesse am Treffen sei mit rein journalistischen Zwecken verbunden gewesen: Er wollte herausfinden, "was in dem patriotisch gesinnten Teil der russischen Gesellschaft vor sich geht".

Zudem habe er Trepowa seinem Bekannten vorgestellt. Der Kurator unter dem Spitznamen Gestalt sollte ihr mit dem Umzug in die Ukraine helfen. Von ihm habe sie den Großteil der Aufgaben erhalten, die letztlich zur Ermordung von Tatarski geführt hätten. Unter anderem habe Trepowa am 8. März 2023 ein Paket mit der Büste erhalten, die als Geschenk für Tatarski gedacht gewesen sei. Trepowa erinnerte sich, wie sie von der Größe der Skulptur überrascht gewesen sei. Sie habe eine Bombe vermutet. "Gestalt" habe ihr aber versichert, dass die Statue nur ein Abhörgerät und einen GPS-Tracker enthalten habe. Mit dem am Sockel angebrachten Magnet sollte "das Mikrofon angeschaltet und die Entladung des Akkus verhindert werden."

Am 2. April 2023 überreichte Trepowa die Büste an Tatarski während einer Veranstaltung in einem Café in Sankt-Petersburg. Die Explosion tötete den Kriegsberichterstatter und verletzte 52 Menschen.

Das Gerichtsverfahren über Trepowa und einen vermeintlichen Komplizen läuft seit dem 15. November. Ermittlungsbehörden sprachen bereits kurz nach dem Terrorangriff über die mögliche Beteiligung ukrainischer Geheimdienste.

Mehr zum Thema – Warum lässt CIA ihre Beteiligung an ukrainischen Terrormorden ans Licht kommen?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.