Weltweit erstes Medikament gegen Morbus Bechterew in Russland entwickelt
Tief sitzende Rückenschmerzen, steife Gelenke, Müdigkeit: Morbus Bechterew ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung und kann schwere Folgen haben. Die Diagnose wird häufig erst nach fünf bis zehn Jahren gestellt. Heilbar ist die Erkrankung bisher nicht, doch das könnte sich bald ändern.
Wissenschaftler der Russischen Nationalen Medizinischen Forschungsuniversität haben mit dem Biotechnologieunternehmen Biocad einen Wirkstoff entwickelt, der Menschen mit Morbus Bechterew helfen könnte. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht.
Bei den Betroffenen werden sogenannte T-Zellen aktiviert, die für die zelluläre Immunität verantwortlich sind. Diese beginnen allerdings, nicht nur Viren, sondern auch das eigene Gewebe der Wirbelsäule, der Bänder und Gelenke anzugreifen, was Schmerzen und andere Folgen verursacht.
Den Wissenschaftlern ist es nun gelungen, den Antikörper BCD-180 zu entwickeln. Nach intravenöser Verabreichung wirkt er auf den Rezeptor dieser T-Zellen. Der Antikörper zerstört die pathogenen Lymphozyten, die eine Immunreaktion gegen das eigene Gewebe auslösen. Der Zeitschrift zufolge war nach Verabreichung von BCD-180 die Anzahl der T-Zellen im Blut deutlich reduziert, es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.
Das Medikament hat bereits zwei Phasen klinischer Studien durchlaufen. Erwähnt wird die Behandlung eines Patienten mit Morbus Bechterew, bei dem die Krankheit im Jahr 1986 diagnostiziert worden war. Seitdem unterzog er sich mehrmals einer traditionellen Therapie, aber nach ein paar Jahren kam es immer wieder zu einem Rückfall. Der Patient nahm Anfang 2019 an Studien mit dem neuen Wirkstoff teil. Nach Beginn der Behandlung ließen seine Schmerzen nach, sein Zustand verbesserte sich. Er befindet sich nun seit vier Jahren in Remission. Dies sei der erste bekannte Fall, bei dem das Fortschreiten der Erkrankung über einen so langen Zeitraum gestoppt und zudem eine Verringerung struktureller Veränderungen in den Gelenken erreicht werden konnte, heißt es.
Die Wissenschaftler vermuten, dass der Mechanismus auch für weitere Medikamente genutzt werden könnte. Pawel Jakowlew, Vizepräsident für frühe Entwicklung und Forschung bei Biocad, sagte, dass zum ersten Mal im modernen Russland ein erstklassiges Medikament entwickelt worden sei, der die Grundlage für eine große Auswahl an Medikamenten zur Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen bilden könnte, beispielsweise Psoriasis-Arthritis, akuter nicht-infektiöser Uveitis, juveniler idiopathischer Arthritis und Morbus Crohn.
Die klinischen Studien mit BCD-180 werden fortgesetzt. Das russische Gesundheitsministerium erteilte eine Genehmigung für die dritte Phase der Studie. Das Medikament wird 842 Patienten mit Morbus Bechterew in Form von Infusionen verabreicht. Die Tests sollen in 29 Forschungszentren durchgeführt werden und voraussichtlich im Jahr 2030 abgeschlossen sein.
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