Russisches BIP wird um fast 50 Prozent wachsen – Deutschlands Wirtschaft bricht weiter zusammen

Zu Beginn der Feindseligkeiten in der Ukraine prognostizierten sogenannte deutsche Experten das Ende der russischen Wirtschaft. Jetzt, während die deutsche Wirtschaft weiter zerfällt, prognostiziert der IWF für Russland in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von mehr als 2,2 Prozent.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die russische Wirtschaft im Jahr 2023 erneut angehoben und die Zahlen in seinem am Dienstag veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick revidiert.

Der IWF geht nun davon aus, dass das russische BIP in diesem Jahr um 2,2 Prozent wachsen wird. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber der Vorhersage vom April von 0,7 Prozent und der vom Juli von 1,5 Prozent. Der IWF erklärt dazu:

"Der Anstieg des Wachstums spiegelt einen substanziellen fiskalischen Stimulus, starke Investitionen und einen widerstandsfähigen Konsum im Kontext eines angespannten Arbeitsmarktes wider."

Das russische Wirtschaftsministerium erwartet, dass das BIP in diesem Jahr um 2,8 Prozent wachsen wird. Dies folgt auf einen Rückgang von 2,1 Prozent im Jahr 2022, als Moskau durch die weitreichenden internationalen Sanktionen weitgehend von den westlichen Märkten abgeschnitten war und seine Energieexporte einstellte.

Die IWF-Prognose für dieses Jahr liegt nahe an der Obergrenze der russischen Zentralbank, die für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,5 bis 2,5 Prozent erwartet.

Trotz der Aufwärtskorrektur für das laufende Jahr senkte der IWF seine Prognose für 2024 von 1,3 Prozent auf 1,1 Prozent. Die in Washington ansässige Institution hob die "gemischten Auswirkungen" der westlichen Sanktionen auf die russischen Öllieferungen hervor, mit gleichbleibenden Exportströmen und einem schrumpfenden Abschlag für russisches Rohöl gegenüber der Brent-Benchmark. Die russische Ural-Mischung wird derzeit über der von der EU und den G7 festgelegten Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel gehandelt.

Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen. Damit hat der IWF seine Prognose erneut nach unten korrigiert.

Noch im Juli hatte der IWF einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,3 Prozent vorausgesagt. Im kommenden Jahr soll die deutsche Wirtschaft hingegen wieder wachsen – und zwar um 0,9 Prozent.

Das wären allerdings immer noch 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Juli angenommen. Im Jahr 2022 wuchs die deutsche Wirtschaft noch um 1,8 Prozent. Doch nun soll sie laut IWF-Prognose die einzige der fortgeschrittenen Volkswirtschaften sein, die im laufenden Jahr schrumpft.

Als Gründe nennt die Organisation die Schwäche zinsempfindlicher Sektoren, eine geringere Nachfrage durch Handelspartner und folglich eine Schwäche der Industrieproduktion.

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