Sacharowa zu Ehrung von SS-Veteranen in Kanada: Hunkas Vergangenheit kannte jeder
Beim jüngsten Besuch des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij in Kanada wurde ein 98-jähriger Veteran der Waffen-SS durch das kanadische Parlament als Kriegsheld gefeiert. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf den kanadischen Behörden nun vor, auch weiterhin "Theater" um den Vorfall zu spielen, um vorzutäuschen, dass man über den ehemaligen SS-Mann Jaroslaw Hunka nichts gewusst habe. Im Hinblick auf den Rücktritt des kanadischen Parlamentspräsidenten Anthony Rota im Zusammenhang mit dem Nazi-Skandal stellte Sacharowa fest, Rota sei zum Sündenbock gemacht worden, um von dem Vorfall abzulenken. Auch Premierminister Justin Trudeau habe sich "aufrichtig" entschuldigt und vorgegeben, nichts gewusst zu haben. Dies sei natürlich eine Lüge, stellte die Diplomatin klar. Jeder habe alles gewusst.
Dass man wirklich davon ausgehen könne, dass Kanadas stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland, eine "treue und langjährige Anhängerin" des Ukrainisch-Kanadischen Kongresses sowie des Ukrainischen Weltkongresses (UWC), nichts von der "unrühmlichen Vergangenheit" Hunkas gewusst habe, bezweifelte Sacharowa. Schließlich sei er ein "Freund des Ukrainisch-Kanadischen Kongresses" und dessen "langjähriger Förderer". Und Freeland ist ihr zufolge eine Enkelin von Michailo Chomjak, der einst für Nazi-Verbrecher tätig gewesen sei.
Wie Sacharowa weiter angibt, wurde im Internet eine Aufnahme von Hunka verbreitet, auf der zu sehen ist, wie dieser auf ein Treffen mit Trudeau und Selenskij wartet. Das Foto sei von der Enkelin des Nazi-Handlangers, Theresa Hunka, veröffentlicht worden, mit einer Beschreibung, die keinen Raum für Fehlinterpretationen lasse: "Großvater wartet in der Empfangshalle auf Trudeau und Selenskij". Natürlich sei der Beitrag bereits gelöscht und der Account deaktiviert worden, aber es sei zu spät: Die Screenshots hätten sich bereits verbreitet. Dazu betonte die Diplomatin:
"Bevor man ein Ehrengast einer Veranstaltung mit Selenskijs Beteiligung im Ausland wird, muss man von den Geheimdiensten von A bis Z überprüft werden. Das gilt nicht nur für die Geheimdienste der Ukraine und Kanadas, sondern auch für die aus den USA, Großbritannien und einer Reihe weiterer Länder."
Den vorliegenden Informationen zufolge sei das Treffen mit Hunka ein Sonderpunkt auf Selenskijs Besuchsprogramm gewesen, heißt es weiter. Und Hunkas Name sei in Kiew gut bekannt. Es sei klar, dass jetzt sämtliche diesbezüglichen Informationen gelöscht würden. Jedoch werde es nicht möglich sein, alle Materialien aus dem Informationsraum zu entfernen.
Bemerkenswert sei, so Sacharowa, dass kein westliches Land, auch keiner der ehemaligen Verbündeten der Anti-Hitler-Koalition, den Vorfall verurteilt habe. Hierzu stellte sie fest, dass insbesondere das Schweigen des israelischen Außenministeriums zur Ehrung eines SS-Manns im kanadischen Parlament schockierend sei.
"Eine größere Respektlosigkeit gegenüber dem Andenken an die Opfer des Holocaust kann es nicht geben."
Weiter erinnerte die russische Außenamtssprecherin daran, dass Kanada zusammen mit den Ländern der EU, den USA und der Ukraine im vergangenen Jahr gegen die UN-Resolution zur Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zur Eskalation moderner Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Intoleranz beitragen, gestimmt hatten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg habe Kanada wie auch weitere Staaten viele Nazi-Kollaborateure und Kämpfer der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) beherbergt. In Oakville in der Provinz Ontario gebe es laut der Diplomatin ein Denkmal zu Ehren einer SS-Division "Galizien", zu der auch Hunka gehört habe. Es sei bereits 1988 auf dem Gelände des größten ukrainischen Friedhofs Kanadas errichtet worden und zeige der Sprecherin zufolge deutlich, dass OUN-UPA-Mitglieder, aber auch ihre Nachkommen, noch immer über eine einflussreiche Lobby in Kanada verfügen. Sacharowa warf die Frage auf:
"Glaubt irgendjemand wirklich, dass man sich mit den Mantras 'Wir wussten es nicht' und 'Es ist nicht meine Schuld, er ist selbst gekommen' freikaufen kann?"
Jeder habe Hunkas Vergangenheit gekannt, stellte sie klar. Dies gelte für die Regierung Kanadas, die Selenskijs Besuch organisierte, das kanadische Parlament, aber auch für die Behörden in Kiew. Die Wirkung, auf die sie abgezielt hätten, sollte eine "neue Identität" der Ukraine als NATO-zentrierter Staat demonstrieren und öffentlich bestärken. Diese Wirkung habe alle Erwartungen übertroffen, betont die Außenamtssprecherin.
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