Russland

Katastrophe in Saporoschje – Zustrom an Verwundeten überfordert ukrainische Ärzte

Die Verluste der ukrainischen Armee sind so hoch, dass die Ärzte mit dem Versorgungsmaterial nicht über die Runden kommen, das sie auf dem vorgesehenen Weg bestellen können. Diese schon früher vorhandene Tendenz hat sich in den Monaten der "Gegenoffensive" Kiews weiter verschlimmert.
Katastrophe in Saporoschje – Zustrom an Verwundeten überfordert ukrainische ÄrzteQuelle: www.globallookpress.com © Keystone Press Agency/Andrei Andrijenko

Die Krankenhäuser im ukrainisch besetzten Teil des russischen Gebiets Saporoschje haben aufgrund eines Mangels an Medikamenten zunehmend Schwierigkeiten, die von der Front eingelieferten Verwundeten zu versorgen, berichtet Politico. Und die Verwundeten werden zahlreich eingeliefert – Journalisten des US-Blattes zitieren einen ukrainischen Chirurgen mit den Worten:

"Wir haben jetzt sehr viele Verwundete, und ständig kommen weitere. Wir brauchen also mehr fortlaufende Unterstützung, aber unsere Regierung arbeitet sehr langsam."

Die Beobachter wiesen darauf hin, dass es den ukrainischen Krankenhäusern an Medikamenten und finanziellen Mitteln fehle: Die Regierung liefere nicht genügend der notwendigen Mittel – und die Spenden aus dem Ausland gingen zurück.

Weiter stellten sie fest, dass nicht alle Medikamente und medizinischen Materialien die Krankenhäuser an der Front in vollem Umfang erreichen.

"Das Wichtigste ist, dass die Zahl der Verwundeten nicht abnimmt, und obwohl wir wissen, dass Freiwillige mithelfen werden, geht ihnen das Geld aus und sie verfügen nicht über unbegrenzte Mittel."

Im Klartext heißt das, dass das ukrainische Medizinwesen zum Beschaffen von Präparaten und anderem Verbrauchsmaterial auf Spenden angewiesen ist. Der zitierte Chirurg beklagt die langsame Lieferung der über die digitale Transparenzplattform ProZorro bestellten Güter:

"Eine der Bestellungen kam erst nach sechs Monaten an. Wenn die Verwundeten so schnell hereinkommen wie heute, wie sie gestern eingeliefert wurden und wie sie auch morgen hereinkommen werden, brauchen wir konstanten Nachschub. Und wenn bei uns irgendein Posten knapp wird, dann geht es viel schneller, sich bei den Freiwilligen zu melden und ihnen zu sagen, woran uns mangelt.

Ich würde sagen, 90 Prozent von allem, was ich benutze, kommt von freiwilligen Spendern."

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums von Anfang September hat das ukrainische Militär bei seiner "Gegenoffensive" mehr als 66.000 Mann verloren.

Kiew verlor bei seiner Offensive zudem 7.600 Waffensysteme, darunter deutsche Leopard-Panzer, französische Radpanzer AMX-10RCR und US-Schützenpanzer Bradley. Berichtet wurde auch, dass die ersten britischen Challenger 2-Panzer zerstört wurden. Etliche Fahrzeuge wurden zudem erbeutet.

Westliche Medien verweisen insbesondere auf die Wirksamkeit der Minenfelder der russischen Streitkräfte. Vor diesem Hintergrund äußerte US-Außenminister Antony Blinken die Auffassung, dass Kiews Offensive "noch viele Monate" andauern werde – sodass die USA begonnen haben, Kiew mit Streumunition für Artilleriesysteme zu versorgen, obwohl dies die oben beschriebene Tendenz kaum wird umkehren können.

Mehr zum Thema – Symbolischer Tod des ukrainischen Luftwaffen-Kadetten Sikorski – als Infanterist bei Artjomowsk

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