Russland

Russische Medienaufsicht kündigt mögliche Sperrung von WhatsApp an

Der Messengerdienst WhatsApp, der Teil des US-Konzerns Meta ist, kann in Russland blockiert werden, sollten darüber "verbotene Informationen" verbreitet werden. Dies teilten russische Staatsmedien unter Verweis auf die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor mit.
Russische Medienaufsicht kündigt mögliche Sperrung von WhatsApp anQuelle: Legion-media.ru © Mateusz Slodkowski/SOPA Images

Der Sofortnachrichtendienst WhatsApp, der zu dem US-Konzern Meta gehört, kann in Russland gesperrt werden, wenn darauf "unfreundliche Kanäle mit verbotenen Informationen" entstehen. Dies berichteten russische Staatsmedien am Donnerstag unter Berufung auf den Pressedienst von Roskomnadsor, der Aufsichtsbehörde im Bereich der Informationstechnologie und Massenkommunikation. Das Unternehmen Meta, das auch die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram umfasst, ist in der Russischen Föderation als extremistisch eingestuft und verboten worden. Hierbei zitiert RIA Nowosti aus einer Mitteilung der Behörde:

"Die Anforderungen der russischen Gesetzgebung gelten für alle Unternehmen, einschließlich Messenger und sozialer Netzwerke, die in unserem Land tätig sind und sich an russische Benutzer richten. Das Entstehen unfreundlicher Kanäle mit verbotenen Informationen wird sofort eine Forderung nach deren Entfernung zur Folge haben, und bei Weigerung werden sie gesperrt."

Ob Maßnahmen bei Nichteinhaltung russischer Gesetze ergriffen würden, hänge von den Entscheidungen der Unternehmensleitungen ab, so die russische Medienaufsicht.

"Wir empfehlen russischen Organisationen sowie Nutzern nachdrücklich, auf inländische Dienste umzusteigen, die der russischen Gerichtsbarkeit unterliegen und die russische Gesetzgebung einhalten."

Zuvor hatte Alexander Chinschtein, der Vorsitzende des Ausschusses für Informationspolitik in der russischen Staatsduma, auf Telegram geschrieben, dass es richtig wäre, die Haltung gegenüber dem WhatsApp-Messenger zu überdenken und ihn sogar zu blockieren, wenn er russischsprachige Informationskanäle startet.  

Bisher hatte man über WhatsApp nur Nachrichten, Fotos, Videos, Dokumente senden und empfangen sowie Anrufe tätigen können. Allerdings hat der Messenger-Dienst am Mittwoch bekannt gegeben, Kanäle in mehr als 150 Ländern gestartet zu haben. Auf der Webseite des Unternehmens heißt es, dass jeder Benutzer nach und nach die Möglichkeit haben werde, einen eigenen Kanal zu erstellen.

Am selben Tag erklärte Anton Gorelkin, der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Informationspolitik in der Staatsduma, dass die offizielle Position zu Aktivitäten von WhatsApp in Russland überprüft werden könnte, wenn der Messenger beginnen werde, "seine Funktionalität auf die Massenverbreitung von Informationen auszudehnen".

Mehr zum ThemaZuckerberg bringt Alternative zu Twitter: Millionen Nutzer schließen sich Threads-App an

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.