Jewgeni Prigoschin in Sankt-Petersburg beerdigt
Der Leiter des Militärunternehmens "Wagner" Jewgeni Prigoschin, dessen Flugzeug am 23. August abgestürzt war, wurde auf dem Porochowski-Friedhof in Sankt-Petersburg beigesetzt. Dies teilte der Telegram-Kanal "Wagner-Orchester" mit. "Die Verabschiedung von Jewgeni Wiktorowitsch fand im geschlossenen Rahmen statt. Diejenigen, die sich verabschieden möchten, können den Porochowski-Friedhof besuchen", so die Mitteilung.
Der Ort der Beerdigung war nicht im Voraus bekannt gegeben worden. Wie mehrere russische Nachrichtenportale und Telegram-Kanäle berichteten, gab es seit dem 28. August widersprüchliche Informationen zu Ort, Form und Teilnahmemöglichkeiten der Veranstaltung. Schließlich wurde bekannt, dass Prigoschin gegen 16 Uhr Ortszeit auf dem Porochowski-Friedhof im Beisein von ca. vierzig Personen beigesetzt wurde. Kurz davor war auch der Logistik-Chef des Unternehmens und engste Vertraute Prigoschins, Waleri Tchekalow (Rufname "Rower"), auf dem Nordfriedhof in Sankt-Petersburg bestattet worden. Militärische Ehren gab es für beide nicht.
Die übrigen Mitglieder der Wagner-Gruppe, darunter deren bekanntester Kommandeur, Dmitri Utkin, werden aller Wahrscheinlichkeit nach am 31. August beigesetzt.
Der Telegram-Kanal Shot veröffentlichte Bilder des Grabes von Jewgeni Prigoschin. Zu sehen ist eine provisorische Grabstätte neben dem Grab seines im Jahre 1970 verstorbenen Vaters.
Gegen 18 Uhr teilte der Kanal mit, dass die Eingänge zum Porochowski-Friedhof von Polizisten und Beamten der Rosgwardija abgesperrt worden seien. Shot teilte noch weitere Fotos und Videos und schrieb dazu: "Es gibt auch Metalldetektorrahmen, aber die Menschen dürfen nicht hinein." Laut der Zeitung MK ist der Friedhof erst ab morgen für Besucher geöffent. "Prigoschins Grab ist auffalend bescheiden", schreibt das Blatt.
Ein weiteres Nachrichtenportal zitierte Mitarbeiter des Friedhofs. Ihnen zufolge sei es der Wunsch der Angehörigen von Jewgeni Prigoschin gewesen, ihn im geschlossenen Rahmen zu beerdigen. Die Trauerzeremonie habe der Sohn Prigoschins, Pawel, organisiert. Anderen Angaben zufolge war es die Mutter Wioletta.
Am 23. August war im Gebiet Twer ein Passagierflugzeug vom Typ Embraer Legacy abgestürzt. Nach Angaben der russischen Zivilluftfahrtbehörde Rosawiazija befand sich die Maschine auf dem Weg von Moskau nach Sankt Petersburg. Auf der Passagierliste standen auch der Wagner-Chef Prigoschin und der hochrangige Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums gab es bei dem Absturz keine Überlebenden.
Das russische Ermittlungskomitee leitete eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen die Luftfahrtsicherheitsbestimmungen ein. Präsident Wladimir Putin sprach den Familienangehörigen aller Opfer des Absturzes am 24. August sein tiefstes Beileid aus. Putin sagte, dass er Prigoschin seit den frühen 1990er-Jahren gekannt habe. Er bezeichnete den Wagner-Chef als begabten Geschäftsmann, der ausgezeichnete Resultate für "unsere gemeinsame Sache" erzielt habe. Er habe in seinem Leben auch schwere Fehler gemacht. Putin betonte, dass Prigoschin und seine Kämpfer einen wesentlichen Beitrag zum Kampf gegen das Neonazi-Regime in der Ukraine geleistet hätten.
Am 27. August teilte das russische Ermittlungskommitee mit, dass alle zehn Leichen mittels einer molekulargenetischen Analyse identifiziert worden seien. Den Ergebnissen des Gutachtens zufolge stimmten die geborgenen Leichen mit der Liste der Insassen der abgestürzten Maschine überein.
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