Russland

Stabile Beziehungen zu Russland sind wichtiger – Südkorea liefert keine Waffen an die Ukraine

Südkorea hat bisher auf Waffenlieferungen an die Ukraine verzichtet, weil es die Beziehungen zu Russland nicht belasten will. Dies teilt die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter des Präsidialbüros in Seoul mit.
Stabile Beziehungen zu Russland sind wichtiger – Südkorea liefert keine Waffen an die UkraineQuelle: AP © JUNG YEON-JE

Seoul hält es für notwendig, stabile Beziehungen zu Moskau aufrechtzuerhalten. Daher liefert man keine Waffen an die Ukraine, berichtet die Agentur Yonhap unter Verweis auf einen hochrangigen Beamten im südkoreanischen Präsidialbüro. Dieser habe zugleich betont, es gebe in der Gesetzgebung des Landes keine Bestimmungen, welche die Zustellung von Kriegsgerät an einen Staat vorsehe, der sich in einem Krieg befinde:

"Der Grund, warum wir solche Maßnahmen nicht freiwillig ergreifen, liegt darin, dass wir in ausgewogener Weise die Aufgabe erfüllen wollen, die Beziehungen zwischen Südkorea und Russland stabil aufrechtzuerhalten und zu gestalten."

Südkoreas Art der Unterstützung für die Ukraine habe sich nicht geändert. Seoul leiste nach wie vor humanitäre und finanzielle Hilfe, heißt es weiter.

In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit Reuters hatte der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol nicht mehr ausgeschlossen, dass Seoul Waffen an die Ukraine liefern könnte, falls eine ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung des Landes bestünde oder die Kriegsgesetze eklatant verletzt würden. Der stellvertretende Leiter des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew hat daraufhin Südkorea vor möglichen Waffenlieferungen an Kiew gewarnt:

"Ich frage mich, was die Menschen in diesem Land sagen werden, wenn sie die neuesten russischen Waffen bei ihren engsten Nachbarn sehen, unseren Partnern in Nordkorea."

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, erklärte, dass Waffenlieferungen an die Ukraine indirekt eine Verwicklung Seouls in den Konflikt bedeuten würden. Auch das Außenministerium in Moskau reagierte auf die Aussagen von Yoon Suk-yeol. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa betonte, Russland führe defensive Kampfhandlungen gegen den kollektiven Westen durch, welcher das Marionettenregime in Kiew als Instrument eines hybriden Stellvertreterkriegs gegen das Land gewählt habe. Sacharowa erklärte:  

"In dieser Situation betrachten wir jegliche Waffenlieferungen an die Ukraine, egal woher sie kommen, als einen offen feindseligen antirussischen Akt."

Zugleich stellte Sacharowa "äußerst negative Auswirkungen" auf die bilateralen Beziehungen in Aussicht, welche Moskaus Haltung bezüglich der grundlegenden Sicherheitsinteressen jeweiliger Staaten prägen würden. In Bezug auf die Republik Korea könnte die Rede von Lösungsansätzen für die Situation auf der koreanischen Halbinsel sein, betonte sie.

Der von Yonhap zitierte Mitarbeiter des südkoreanischen Präsidialbüros gab an, die Worte des Präsidenten seien "vernünftig und prinzipientreu" gewesen. Yoon Suk-yeol habe sich auf eine hypothetische Situation bezogen und die russischen Behörden kommentierten etwas, das noch nicht passiert sei. Zugleich merkte er an, dass das, was Seoul in Zukunft tun werde, von den Handlungen Russlands abhängen werde.  

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