Saboteure verüben Anschlag im Gebiet Brjansk – Putin spricht von Terrorangriff
Die Behörden des südrussischen Grenzgebietes Brjansk meldeten am Donnerstag, dass eine Sabotagegruppe aus der Ukraine in die Region eingedrungen ist. Danach sei es nahe der Grenze zu schweren Gefechten gekommen. Vorläufige Berichte zu einer Geiselnahme wurden nicht bestätigt. Wenig später hat das sogenannte "Russische Freiwilligenkorps" die Verantwortung für die Ereignisse übernommen.
Die genaue Personenzahl der Saboteure war zunächst unklar. Ein Teil der Gruppe soll in das Grenzdorf Lubetschane, der andere in das Dorf Suschany eingedrungen sein.
Nach Angaben von Alexander Bogomas, Gouverneur von Brjansk, sei eine Sabotagegruppe in die Region eingedrungen und habe ein fahrendes Auto beschossen. Dabei wurde eine Person getötet und ein Kind verletzt. Bogomas schrieb auf Telegram: "Heute ist eine Sabotagegruppe von der Ukraine aus in das Dorf Lubetschane im Kreis Klimowsk eingedrungen. Die Saboteure feuerten auf ein fahrendes Fahrzeug. Infolge des Beschusses wurden ein Einwohner getötet und ein zehnjähriges Kind verwundet."
Berichte, wonach das Kind mittlerweile an seinen Verletzungen im Krankenhaus gestorben sei, seien unwahr, erklärte die Regionalregierung gegenüber TASS. Die stellvertretende Gouverneurin des Gebietes dementierte zudem Berichte, wonach ein Schulbus unter Beschuss geraten sei. Die Schulen hätten auf Fernunterricht umgestellt, sagte sie gegenüber RIA Nowosti.
Darüber hinaus sei Bogomas zufolge der Kreis Klimowsk mit einer Drohne angegriffen worden. Bei dem Angriff soll ein Wohnhaus in Brand geraten sein. Einsatzkräfte seien bereits vor Ort, schrieb der Gourverneur.
Nach Angaben mehrerer Telegram-Kanäle hätten die Saboteure auch mehrere Bewohner des Dorfes Suschany als Geiseln genommen. Darüber berichtete unter anderem die Agentur RIA Nowosti unter Berufung auf die Notfalldienste. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings nicht, die örtlichen Behörden haben die Informationen über diese Geiselnahme gegenüber RT nicht bestätigt.
Die Agentur TASS berichtete unter Berufung auf die Strafverfolgungsbehörden, dass es in der Region zu einem Zusammenstoß mit "ukrainischen Saboteuren" gekommen sei. Demnach gebe es Tote und Verwundete.
In einer offiziellen Stellungnahme des FSB heißt es, dass im Grenzbezirk Klimowski des Gebietes Brjansk der russische Föderale Sicherheitsdienst und die dem russischen Verteidigungsministerium unterstellten Kräfte "gegen bewaffnete ukrainische Nationalisten vorgehen, die die Staatsgrenze verletzt haben."
In den ukrainischen Regionen Tschernigow und Sumy, die an das russische Gebiet Brjansk grenzen, wurde gegen Mittag (Ortszeit) Luftalarm ausgelöst.
Laut ungenannten Quellen in der Staatsduma sollte der russische Präsident Wladimir Putin noch am Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung des russischen Sicherheitsrates abhalten. Kremlsprecher Dmitri Peskow dementierte diese Informationen etwas später. Die Sitzung werde am Freitag abgehalten, sagte er. Der Präsident befinde sich derzeit aber im Kreml und nehme alle Berichte entsprechender Behörden über den Vorfall entgegen. "Wir sprechen von einem Terrorangriff. Es werden jetzt Maßnahmen ergriffen, um diese Terroristen zu vernichten", sagte er. Auch Wladimir Putin bezeichnete den Vorfall als Terror. "Sie haben einen weiteren terroristischen Akt, ein weiteres Verbrechen begangen. Sie sind in das Grenzgebiet eingedrungen und haben Feuer auf Zivilisten eröffnet. Sie sahen, dass es ein ziviles Auto war, sie sahen, dass dort Zivilisten und Kinder saßen", sagte Putin.
Im Laufe des Tages hat das sogenannte "Russische Freiwilligenkorps" die Verantwortung für die Ereignisse im Gebiet Brjansk übernommen. Die Bewegung veröffentlichte ein Video, das offenbar vor einer Klinik im Gebiet Brjansk gefilmt wurde, und sagte: "Wir kämpfen nicht gegen Zivilisten und töten keine unbewaffneten Menschen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die einfachen russischen Bürger verstehen, dass sie keine Sklaven sind."
Die Einheit wurde im August 2022 vom Geschäftsmann Denis Nikitin gegründet. Er hatte auch die unter Rechtsextremen bekannte Bekleidungsmarke Whiterex gegründet. Der Korps kämpft auf der Seite der ukrainischen Streitkräfte.
Michail Podoljak, Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, bezeichnete die Berichte über den Vorfall am Donnerstag als "klassische Provokation". Er schrieb auf Twitter, dass die Partisanenbewegung in Russland immer stärker werde.
Mehr zum Thema - Wladimir Putin: Inlandsgeheimdienst FSB soll Spionageabwehr verstärken
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.